Unsere Zeitung hat bei Prof. Dr. Kiechle nachgefragt, wie es denn bei ihr zu Hause läuft. Die Ex-Ministerin ist seit knapp 15 Jahren mit dem Fernsehjournalisten und Sportkommentator Marcel Reif verheiratet – und musste bei ihm vor allem anfangs auch viel Überzeugungsarbeit in puncto Gesundheit leisten.
Frau Prof. Dr. Kiechle, müssen Sie Ihren Mann auch immer zum Arzt schicken?
Als wir uns kennenlernten, war er eher Team „Ich bin unkaputtbar“. Arztbesuche? Überflüssig. Aber mit der Zeit hat er gelernt, dass Krebsvorsorge keine schlechte Idee ist. Ich habe ihn sogar vom Rauchen abgebracht – ein echter Erfolg! Jetzt geht er regelmäßig zur Darmspiegelung und Prostatakrebsfrüherkennung.
Hat die Recherche für Ihr Buch Ihren Blick auf ihn verändert?
Sie hat bestätigt, was ich längst wusste! Männer und Krankheiten – das ist ein Kapitel für sich. Ich komme nach Hause, er hat Schnupfen, die Welt steht still. Männer leiden einfach mehr, ihr Immunsystem ist schwächer. Das ist tatsächlich so – deshalb sollten wir Frauen rücksichtsvoller sein und den Männerschnupfen nicht belächeln.
Wie motivieren Sie ihn, sich aktiv um seine Gesundheit zu kümmern?
Er lebt gern – vor allem, seit er mich kennt. Und er will lange leben. Und dafür kann er ja tatsächlich viel tun. Früher bestand seine Ernährung aus Brot, Pommes, Nudeln und Fleisch. Gemüse? Fehlanzeige. Heute liebt er Salat, isst Avocado – die kannte er vorher nicht mal. Und das Beste: Er macht inzwischen selbst Salate mit Supersaucen. Eine echte Entwicklung!