Drei Knackpunkte bei der OP-Entscheidung

von Redaktion

München – Wann sollte man sich operieren lassen? Ein künstliches Knie oder eine neue Hüfte sind in der Regel keine Notfall-OP. „Deshalb bestimmt der Patient allein den Zeitpunkt. Röntgen- und MRT-Bilder allein sind kein OP-Grund, allerdings ein wichtiger Anhaltspunkt“, sagt Professor von Eisenhart-Rothe. „Am Ende ist es eine Abwägungssache: Kommt man im Alltag noch gut zurecht? Oder sind die Schmerzen so stark, dass der Wunsch nach mehr Lebensqualität größer ist als die Angst vor der OP? Wer auf Dauer täglich Schmerzmittel nimmt, riskiert Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen. Wer zu lange wartet, braucht infolge des Muskelabbaus und der Bewegungseinschränkung möglicherweise länger, bis er wieder auf die Beine kommt.“

Wie findet man den richtigen Operateur? Entscheidend sind Erfahrung und Routine. „Der Operateur sollte die OP einerseits schon oft gemacht haben und sie andererseits noch immer oft durchführen“, erläutert von Eisenhart-Rothe. Studien belegen, dass die Komplikationsrate sinkt, wenn sowohl der Operateur als auch die Klinik über mehrere Jahre mehr als 50 Gelenkersatz-Operationen durchführen. Besser wäre eine Bilanz von über 100 solcher Eingriffe. In spezialisierten Häusern wird diese Zahl sehr leicht erreicht. Viele Operateure und Kliniken lassen sich von der unabhängigen Prüfgesellschaft Endocert zertifizieren. Mehr dazu auf der Website ww.endocert.de.

Worauf kommt es bei der Klinikwahl an? Wer herzkrank ist, Nierenprobleme hat oder an Diabetes leidet, der sollte in eine Klinik der Maximalversorgung gehen, rät von Eisenhart-Rothe. Dort gibt es Spezialisten aller Fachrichtungen, bei Komplikationen muss der Patient nicht in eine andere Klinik verlegt werden.
BEZ

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