Kiew – Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind Behördenangaben zufolge vier Menschen getötet und ein Frachtschiff beschädigt worden. Bei den Toten handele es sich um syrische Staatsbürger, das jüngste Opfer sei 18 Jahre alt, erklärte der ukrainische Vize-Regierungschef Oleksij Kuleba am Mittwoch in Onlinemedien. Das zivile Schiff sei mit einer Weizenlieferung auf dem Weg nach Algerien gewesen.
Ukraine fängt 98 von 133 russischen Drohnen ab
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass Russland in der Nacht insgesamt mit drei Raketen und 133 Drohnen angegriffen habe. 98 Drohnen seien abgeschossen worden. In der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Krywyji Rih, wurde laut dem Regionalgouverneur eine 47-jährige Frau getötet.
Die Angriffe erfolgten unmittelbar nach Gesprächen zwischen den Delegationen der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien, bei denen die Vertreter aus Kiew einer 30-tägigen Waffenruhe mit Russland zugestimmt hatten.
Russland meldete indes weitere Geländegewinne in der westrussischen Grenzregion Kursk. Vier Ortschaften nahe der Stadt Sudscha seien von den ukrainischen Truppen zurückerobert worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die Stadt stellt die wichtigste Position der ukrainischen Armee in der Region dar – eine Rückeroberung durch die russische Armee wäre ein herber Rückschlag für Kiew. Angesichts weiterer Geländegewinne in den vergangenen Tagen sprach der Kreml von einer „positiven Dynamik“ in Kursk. Die russischen Truppen rückten erfolgreich in der Region vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Bei ukrainischen Angriffen in Kursk wurden am Mittwoch russischen Angaben zufolge mindestens vier Fabrikangestellte getötet. Das landwirtschaftliche Unternehmen befindet sich demnach in dem Dorf Kosirewka, etwa 15 Kilometer von den heftigen Kämpfen zwischen der ukrainischen und der russischen Armee entfernt.