Ein Spaziergang zu Münchens Unsterblichen

von Redaktion

Kaiser Ludwig der Bayer: sein Reiterstandbild am Alten Hof. © Klaus Haag

An jeder Ecke ist Kultur in München. Warum nicht mal einen Spaziergang unternehmen? Wir starten am Fischbrunnen und gehen die Burgstraße Richtung Alter Hof und laufen fast am größten Komponisten vorbei, der jemals in München gewirkt hat. Am schmucklosen Nachkriegsbau in der Burgstraße 7 hängt eine Gedenktafel zu Ehren von Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1792). Hier stand das Haus, in dem der Komponist privat im 2. Stock wohnte. Hier genoss er seinen Triumph der „Idomeneo“-Uraufführung 1781. Achtmal war er von Salzburg nach München gereist, liebte die Stadt, hoffte auf eine Festanstellung. Vergebens.

Wir gehen weiter durch den Alten Hof, drehen uns um zum spätgotischen Torturm und dem Erker am Burgstock. Zur Linken nach dem Torbogen grüßen wir Kaiser Ludwig den Bayern aus dem Hause Wittelsbach, im 14. Jahrhundert im Dauerclinch mit den Päpsten, mit Kirchenbann belegt und entschiedener Förderer der Landesherrschaft, Papsttum hin oder her.

Wir erreichen die Maximilianstraße, laufen über den Max-Joseph-Platz, huldigen Bayerns erstem König von Napoleons Gnaden, der in Richtung Nationaltheater grüßt: Max Joseph I. Weiter die Residenzstraße entlang und in der Feldherrnhalle die Statue von Graf Tilly anschauen, oberster Heerführer im Dreißigjährigen Krieg der Katholischen Liga und später auch der kaiserlichen Armee. Dann die Ludwigstraße hinunter bis zum Siegestor blicken. Hier, beim Blick bis nach Schwabing, wurde wirklich gesündigt. Das Uptown München stört massiv die sonst so herrliche Flucht bis tief in die Leopoldstraße hinein.

Wir nähern uns dem Siegestor, überqueren bei der herrlichen Ludwigskirche die Ampel und gehen ins Hauptgebäude der LMU am Geschwister-Scholl-Platz. Mittlerweile ist die „Weiße Rose“-Gedenkstätte im Untergeschoss der Uni eine sehr ambitionierte Dauer-Ausstellung geworden. Hier erfährt man viel über die Mitglieder der Nazi-Widerstandsbewegung. Im Boden vorm Haupteingang ist eine Platte eingelassen mit steinernen Flugblättern der „Weißen Rose“. Auch im Lichthof (Galerie zweiter Stock) kann man eine Erinnerungstafel entdecken.

Wir kehren auf den Geschwister-Scholl-Platz zurück, überqueren die Ampel und spazieren auf der rechten Seite am Siegestor vorbei nach Schwabing bis zur Münchner Freiheit, wo Helmut Fischer und Helmut Dietl vor dem legendären Café Münchner Freiheit in Bronze sitzen. Danach geht es in die Feilitzschstraße in den Englischen Garten, wo wir Kurs aufs Rumfordschlössl nehmen – benannt nach Reichsgraf von Rumford, dem Begründer der „grünen Lunge“ (und der Suppe), die zunächst nur Soldaten vorbehalten war.

Zur Erholung geht es die paar Schritte zum Chinesischen Turm in den Biergarten. Keine Angst: Vor dem Ausgang gibt es eine Bushaltestelle.
MBI

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