Trump befeuert Debatte über iranische Atombombe

von Redaktion

Teheran – Nicht nur Europa blickt argwöhnisch auf die täglichen Äußerungen von Donald Trump. Militärische Drohungen des US-Präsidenten gegen den Iran haben in der Islamischen Republik eine Debatte über die Notwendigkeit von Atomwaffen angefacht. „Ich denke, die USA begehen einen strategischen Fehler. Was das Nuklearproblem angeht, so haben wir sowohl gesagt, dass es ein religiöses Dekret gibt, als auch, dass wir unter der Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde arbeiten und nicht in Richtung Waffen streben“, sagte Ali Laridschani, hochrangiger Berater des iranischen Religionsführers Ajatollah Ali Chamenei in einem Interview.

„Aber wenn Sie in der Nuklearfrage gegenüber dem Iran einen Fehler machen, zwingen Sie den Iran dazu, diesen Weg einzuschlagen, weil er sich selbst verteidigen muss. Sie selbst provozieren das“, sagte Laridschani an die USA gerichtet. „Das Volk wird Druck ausüben und sagen, dass zum Schutz des Landes dieser Schritt notwendig ist.“

Trump hatte vor wenigen Tagen in einem NBC-Interview gesagt, sollte Teheran einem Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen „wird es Bombardierungen geben, und zwar Bombardierungen, wie sie sie noch nie gesehen haben“. Trump kündigte zugleich an, dass er als Druckmittel auch sogenannte sekundäre Zölle erwäge. Diese US-Zölle würden Länder treffen, die dem Iran etwa Öl abkaufen.

Der Iran betont bislang stets, auch aus religiösen Gründen nicht nach Atomwaffen zu streben. Dazu verweist das Land auf eine Fatwa – ein religiöses Rechtsgutachten – des obersten Führers Chamenei. Darin verbot dieser sowohl den Bau als auch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm stark einzuschränken. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben. Der Pakt, der den Bau iranischer Atombomben verhindern sollte, wurde 2018 von Trump aufgekündigt. Im Gegenzug baute Teheran die Anreicherung von Uran stark aus und schränkte Kontrollen der Internationalen Atomenergiebehörde ein. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten zufolge mehr als 90 Prozent benötigt.

Der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump hatte vom Iran die Aufgabe seines Atomprogramms. Mike Waltz sprach von einer „vollständigen Demontage“. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch, und es ist an der Zeit, dass der Iran vollständig von seinem Streben nach einer Atomwaffe abrückt.“ Wenn Teheran Atomwaffen hätte, würde der gesamte Nahe Osten in einem Wettrüsten explodieren. „Das ist für unsere nationale Sicherheit völlig inakzeptabel.“ Weitere Details über das „Hin und Her“ dazu mit Teheran wollte er auf Nachfrage nicht preisgeben. China und Russland haben bereits erklärt, auf der Seite des Iran zu stehen.

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