Renovabis: Hilfe aus Freising für die Vergessenen

von Redaktion

Trauert um den toten Sohn, Bruder und Vater: Familie Katchkatchashvili aus Arali in Georgien. © Claudia Möllers

Arali – Gogita Katchkatchashvili hat Geburtstag. Er wäre 31 geworden. Doch der Georgier ist vor zwei Monaten bei einem Unfall ums Leben gekommen. In Arali, einem 3000-Seelen-Dorf im Süden Georgiens, bereiten sich seine Mutter Tsiala (70), seine Frau Mariam mit Söhnchen Datchi (1) und die Geschwister darauf vor, auf den Friedhof zu gehen. Gogitas Tod ist für die Familie eine persönliche Tragödie und eine wirtschaftliche Katastrophe. Er war der Ernährer der Familie – seine Geschwister können nicht arbeiten, sie sind wegen eines Gendefekts behindert.

Dass Tsialas behinderte Kinder viermal pro Woche im Tageszentrum der Caritas versorgt werden, ist für sie eine große Erleichterung: „Sie bekommen dort Kleidung und warmes Essen.“ Lili und Guram wurden durch ihre Therapie so stabilisiert, dass sie sich trauen, das Haus zu verlassen, Freunde zu finden. Vor Jahren wäre das nicht möglich gewesen. Behinderte wurden in Georgien diskriminiert und versteckt.

Das katholische Hilfswerk Renovabis mit Sitz in Freising unterstützt seit 30 Jahren Projekte in Georgien. Über 13 Millionen Euro flossen an „Leuchtturmprojekte der Solidarität“, wie sie Hauptgeschäftsführer Prof. Thomas Schwartz nennt. Ob bei der Caritas Kinder Aufnahme finden, die von ihren Eltern zum Betteln auf die Straße geschickt wurden, mit der Grenzschutzagentur Frontex Rückkehrern bei der Integration oder ob alleinerziehenden Müttern geholfen wird: Mit Spenden aus Deutschland werden die Ärmsten unterstützt. „Voll der Würde – Menschen stärken im Osten Europas“ ist das Motto der Spendenaktion von Renovabis. Das Hilfswerk versuche, mit Partnern im Land zu zeigen: „Es ist wert, sich für die schwächsten Menschen einzusetzen, die gerne einmal vergessen werden.“ Das sei noch möglich in Georgien, weil selbst die Regierung sehe, dass „wir in dieser Hilfe für die Ärmsten kein politisches Statement setzen wollen, das ihnen gefährlich wird, sondern Zeichen setzen für Solidarität“. Mehr Infos findet man unter renovabis.de Wer spenden will: IBAN: DE24 7509 0300 0002 2117 77 (Liga Bank eG).
CM

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