Bunte, coole, aber auch gefährliche Fankultur

von Redaktion

Würzburg, Paderborn – Sie haben ihre eigene Sprache, in der es auf jedes Wort ankommt, eigene Regeln, ihre eigene Kultur. Jugendliche Fußballfans leben in einer besonderen Welt. „Die ist bunt und cool“, sagt Jonathan Freudenberger. Aber sie ist auch gefährlich. Teenager, die sich voll und ganz dem Fußball verschrieben haben, vor Gefahren zu bewahren und ihnen in brenzligen Situationen beizustehen, das ist der Job des Fansozialarbeiters von der Evangelischen Jugendhilfe in Würzburg. Freudenberger hat zusammen mit seinem Kollegen Johannes Bork Kontakt zu schätzungsweise 300 Fußballfans zwischen 12 und 27 Jahren.

Gefahren, in Abhängigkeit zu geraten, gibt es viele. Fußball und Alkohol und auch Drogen gehen mitunter Hand in Hand, aber auch Fußballwetten haben Suchtpotenzial, wie Bork bestätigt. Ein Fan könne versucht sein, einen Teil der hohen Kosten, die sein Lieblingssport verschlinge, über Wetten hereinzuholen. Geldsorgen machen auch vielen Fanprojekten zu schaffen. Die Finanzierung steht auf drei Säulen: Die Hälfte der Kosten kommt von den Fußballverbänden DFB und DFL, jeweils 25 Prozent tragen Kommunen und Bundesland. Der Zuschuss der Verbände ist auf 150 000 Euro im Jahr gedeckelt. In Paderborn wurde diese Summe nun erreicht, die Projektarbeit ist weitgehend ausgebremst. In Würzburg, wo sich Stadt und Landkreis die kommunalen Kosten teilen, stieg der Landkreis aus der Förderung aus. Das Fanprojekt hofft, dass die Stadt Würzburg aushilft.

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