Taurus ein Grund für geheimere Waffenhilfe

von Redaktion

Berlin – Bundeskanzler Friedrich Merz bekommt für seine neue Geheimhaltungspraxis bei den Waffenlieferungen in die Ukraine Unterstützung. „Ein guter Schachspieler denkt voraus. Was er nicht tut, ist, diese Züge seinem Gegner vorherzusagen“, sagte Botschafter Oleksii Makeiev. Sein Vorgänger Andrij Melnyk sprach von „bösen Erinnerungen“ an die Ampel-Regierung. Damals sei Zurückhaltung bei Waffenlieferungen durch Geheimhaltung verschleiert worden.

Merz kehrt zu einer Praxis zurück, die es in den ersten Monaten nach der russischen Invasion in der Ukraine unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegeben hatte. Merz hatte das damals als Oppositionsführer scharf kritisiert, sprach sich zwar für geheime Lieferwege aus, vermutete aber, Deutschland halte seine Zusagen an die Ukraine nicht ein. Scholz veröffentlichte daraufhin eine detaillierte Liste mit allen Waffenlieferungen im Internet. Nun sollen zwar noch die Waffensysteme, aber keine Details wie Stückzahlen mehr veröffentlicht werden. Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius bestätigte, hat die neue Praxis auch etwas mit der Diskussion über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus zu tun.

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