Netanjahu ruft Iraner auf, Teheran zu verlassen

von Redaktion

Israel sieht sich auf einem guten Weg, seine Ziele zu erreichen – Putin als Vermittler? Trump aufgeschlossen

Rauch steigt aus einem getroffenen Öllager westlich der iranischen Hauptstadt Teheran auf. © EPA

Teheran/Tel Aviv – Israel greift den Iran weiter an und zerstörte eigenen Angaben zufolge mehr als 120 iranische Abschussrampen – insgesamt ein Drittel der Rampen für Boden-Boden-Raketen im Iran. Auch Raketenlager und -produktionsstätten seien getroffen worden. Zudem habe man die Kontrolle über den Luftraum Teherans. Der Iran meldete einen Angriff auf den staatlichen Fernseh- und Radiosender Irib mitten in einer Live-Übertragung. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gibt sich siegessicher und rief die Iraner dazu auf, Teheran zu verlassen. „Wir sind auf dem Weg, unsere beiden Ziele zu erreichen: die Beseitigung der nuklearen Bedrohung und die Beseitigung der Raketenbedrohung.“ Dem Iran warf er vor, Zivilisten in Israel anzugreifen. „Wir sagen den Bürgern Teherans: Verlasst die Gegend! – Und wir handeln.“ Bei Gegenangriffen überwand der Iran die israelischen Verteidigungssysteme. Laut Sanitätern wurden in der Nacht zum Montag acht Menschen getötet und 92 verletzt.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz beschimpfte Irans Führer Ali Chamenei als „großmäuligen Diktator“ und „feigen Mörder“ und drohte: „Die Einwohner Teherans werden den Preis zahlen – und zwar bald.“ Einige Stunden später relativierte er, es bestehe „keinerlei Absicht, der Bevölkerung Teherans körperlichen Schaden zuzufügen“.

Die Zahl der Toten beträgt nach offiziellen Angaben in Israel bisher 24, im Iran mindestens 224. Die israelische Luftwaffe griff nach eigenen Angaben auch die Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in Teheran an. In der 15-Millionen-Metropole berichten Augenzeugen von massiven Fluchtbewegungen und verstopften Autobahnen. Benzin sei Mangelware. Banken, Basare, Apotheken und Supermärkte blieben geschlossen.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine feindliche Drohne abgeschossen, die mit Kurs auf den Küstenort Caesarea über den Norden Israels hinwegflog. In Caesarea befindet sich das Privathaus von Regierungschef Benjamin Netanjahu.

US-Präsident Trump hat sich derweil aufgeschlossen für die Idee gezeigt, dass Kremlchef Wladimir Putin als Vermittler agieren könnte. „Ich wäre offen dafür.“ Putin habe ihn deswegen angerufen. Russland unterhält enge Beziehungen zum Iran und bezieht von dort massenhaft Drohnen für seinen Krieg gegen die Ukraine. Auch die Türkei hat sich als Vermittlerin ins Spiel gebracht.WHA

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