30 Grad – 30 Tipps für Ihre Haut

von Redaktion

Dermatologe erklärt, wie Sie sich effektiv vor den Gefahren der Sonne schützen

Immer nachcremen: Bei einem Sonnenbad reicht es nicht, sich nur einmal in der Früh einzuschmieren. © Foto: Panther

München – Bestes Biergarten-, Bade- und Bergwetter mit Temperaturen um die 30 Grad. Aber Vorsicht: Die Sonne hat auch ihre Schattenseiten – genauer gesagt die hohe UV-Strahlung. „Sie gehört zu den größten Risikofaktoren für Hautkrebs. Die Zahl der Fälle ist in den letzten Jahren stark angestiegen“, warnt Dr. Christoph Liebich. Der erfahrene Dermatologe gibt Tipps, wie Sie Ihre Haut effektiv schützen können.

1. Sonnenschutz von früh bis spät: Im Sommer sollte man sich gleich am Morgen gründlich einschmieren – und dann alle zwei bis drei Stunden intensiv nachcremen.

2. Nicht nur im Urlaub eincremen: Viele Menschen haben im Urlaub eher auf dem Schirm, dass sie sich immer gründlich eincremen sollten. Dabei lauert die UV-Gefahr auch im Alltag. Man kann sich auch in einer ausgedehnten Mittagspause im Freien, bei einem längeren Spaziergang oder bei einer halbstündigen ungeplanten Gartenarbeit verbrennen.

3. Immer Lichtschutzfaktor (LSF) 50 verwenden – unabhängig davon, ob Sie schon vorgebräunt sind oder nicht. Es gibt sogar noch höhere Schutzstufen, beispielsweise bei Cremes fürs Gesicht. Allerdings sind solche Produkte mit LSF 100 oft sehr teuer.

4. Wirkung der Sonnencreme nicht überschätzen: Nur weil man sich häufig eincremt, bedeutet das nicht, dass man gefahrlos stundenlang in der Sonne bleiben kann.

5. Die UV-Hochzeiten meiden. Als Faustregel gilt: Zwischen 10 und 16 Uhr möglichst im Schatten verbringen.

6. Sonnencreme checken: Das Produkt sollte ein breites Schutzspektrum haben – beispielsweise mit Filtern beziehungsweise Inhaltsstoffen gegen UVA-, UVB- und Infrarotstrahlung. Tests, etwa von der Stiftung Warentest oder von Ökotest, helfen bei der Bewertung. Die teuerste Sonnencreme muss nicht die beste sein. Formulierungen wie „100-prozentiger Schutz“ oder „Sunblocker“ sind unseriös.

7. Haltbarkeit überprüfen: In vielen Fällen kann man die Sonnencreme aus dem letzten Jahr noch verwenden. Allerdings sollte sie nicht länger als zwölf Monate angebrochen sein. Ein Hinweis findet sich meist auf der Flasche – etwa in Form eines kleinen Döschen-Symbols mit dem Hinweis „12M“ oder „6M“. Das bedeutet, dass die Creme nach der Öffnung zwölf bzw. sechs Monate wirkt. In der Regel ist auch ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben, das oft auf dem Flaschenboden aufgedruckt ist. Das bezieht sich allerdings auf die ungeöffnete Creme – wenn sie beispielsweise bereits seit zwei Jahren angebrochen ist, sollte man sie auch wegwerfen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht ist. Ungeöffnet ist Sonnencreme ab dem Produktionszeitraum zwei bis drei Jahre haltbar.

8. Auf komischen Geruch und Klumpen achten: Dies könnten Hinweise darauf sein, dass die Sonnencreme nicht mehr in Ordnung ist. In solchen Fällen lieber eine neue Flasche verwenden.

9. Immer im Schatten lagern: Wenn die Sonnencreme auf Dauer in der prallen Sonne liegt, kann sie ihre Wirkung verlieren.

10. Vorsicht bei wasserfester Sonnencreme: Sie schützt zwar für eine gewisse Zeit beim Baden, hat aber bereits nach etwa 20 Minuten ungefähr die Hälfte ihrer Schutzwirkung eingebüßt.

11. Beim Baden lieber UV-Schutzkleidung tragen: Entsprechende T-Shirts und Hosen gibt es heute von zahlreichen Anbietern.

12. Nicht von Wolken täuschen lassen: UV-Strahlung durchdringt auch bedeckten Himmel.

13. Per App über den UV-Index informieren: Ab einem UV-Index von drei braucht man Sonnencreme.

14. Schutz geht vor Schönheit: Frauen sollten sich am besten vor dem Schminken erst mal gründlich eincremen und nach dem Einziehen das Make-up auftragen.

15. Immer langarmig und langbeinig sporteln: Das gilt beispielsweise bei ausgedehnten Radtouren. Spezielle Arm- und Beinlinge mit UV-Schutz sind angenehm zu tragen, ohne dass man übermäßig zusätzlich schwitzt.

16. Sonnenbrand-Gefahr auch im Auto: Vorsicht, die Seitenfensterscheiben schützen nicht zwingend vor UV-Strahlung.

17. Vergessen Sie die Augen nicht: Tragen Sie eine hochwertige Sonnenbrille, sie sollte über UV-Schutz verfügen. Blaue und grüne Augen reagieren dreimal so sensibel auf Licht wie braune. Übrigens: Die Tönung der Sonnenbrille sagt nichts über den UV-Schutz aus.

18. Denken Sie an Ihre Haare: Hautkrebs kann auch an der Kopfhaut entstehen – und das kommt gar nicht so selten vor. Es gibt auch Sonnenschutzmittel, die man in die Kopfhaut einmassiert.

19. Nach dem Eincremen nicht sofort in die Sonne: Man sollte 20 Minuten abwarten, damit die Creme ihren vollen Schutz entfalten kann.

20. Viel hilft viel! Bei der Menge der Sonnencreme sollte man nicht sparen. Faustregel: mindestens 25 Gramm über den gesamten Körper verteilen – lieber zu viel als zu wenig.

21. Mallorca-Akne vermeiden: Als Reaktion der Haut auf fetthaltige Sonnencremes in Verbindung mit Licht können sich Pickel bilden, der Volksmund spricht dann von Mallorca-Akne. Wer eine fettige Haut hat, der sollte ein ölfreies Sonnenschutzmittel verwenden.

22. Sonnenbrände ernst nehmen: Eine „Einmal-ist-keinmal-Einstellung“ ist in diesem Fall gefährlich. Vor allem weißer Hautkrebs entsteht oft dadurch, dass die Haut des Patienten ein Leben lang zu stark und zu oft der Sonne ausgesetzt war. Irgendwann ist Ihr Sonnenkonto praktisch voll. Früher oder später kann es zu Zellveränderungen kommen.

23. Sonnenverbot nach dem Sonnenbrand: Man sollte mindestens 48 Stunden drinnen oder im Schatten verbringen, damit sich die geschädigte Haut erholen kann.

24. Kühlen, aber nicht zu lange: Zu intensives Kühlen kann der Haut schaden. Ein feuchtes T-Shirt hilft auf die sanfte Tour. Wer Eisbeutel oder Kühlpacks verwendet, sollte sie nie direkt auf die Haut legen, sondern diese vorher in ein Tuch wickeln.

25. Quarkpackungen richtig verwenden: Eine Packung – egal welchen Fettgehalts – fingerdick auf den betroffenen Hautstellen verteilen. Sie sollten den Kühl-Quark aber nicht länger als zehn Minuten einwirken lassen, da sonst die Durchblutung der Haut zu stark angeregt wird.

26. Schwarztee-Tücher als Alternative: Die Gerbstoffe beruhigen die Haut und wirken antientzündlich.

27. Kein Essig oder Zitronensaft bei Sonnenbrand: Im ungünstigsten Fall fördern diese vermeintlichen Hausmittel sogar noch die Entzündungsprozesse der Haut.

28. Dem Körper mit Flüssigkeit helfen: Wer sich einen Sonnenbrand eingehandelt hat, sollte mindestens zwei bis drei Liter Wasser am Tag trinken, um die Regeneration zu fördern.

29. Finger weg von fetthaltigen Cremes bei verbrannter Haut: Trägt man diese dick auf, quillt die Haut darunter auch noch auf, weil kein Wasser mehr verdunsten kann.

30. Hautfetzen nicht abziehen: Nach einem Sonnenbrand sollte man abwarten, bis sich die Haut von selbst schält, um sie nicht noch zusätzlich zu stressen.ANDREAS BEEZ

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