Ein Lieferando-Fahrer radelt durch München. © Hartmann
München – Supermärkte müssen regulär um 20 Uhr schließen. Daran ändert auch das neue Ladenschlussgesetz nichts. Kunden können aber auch nach 20 Uhr noch Lebensmittel bei bestimmten Supermärkten einkaufen – und zwar online. Eine Bestellung ist im Online-Shop von Rewe zum Beispiel zu jeder Uhrzeit möglich, geliefert wird dann je nach Verfügbarkeit und Öffnungszeiten der regionalen Märkte. Der Rewe-Lieferdienst in München bietet etwa die Lieferung zu einem Wunschtermin zwischen sieben und 22 Uhr von montags bis samstags an.
Zudem sind täglich zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer für Dienste wie Lieferando, Uber Eats, Wolt, Flink und knuspr unterwegs. Sie liefern den Münchnern Burger, Pizza, Bier, Shampoo, Blumen und mehr. Die Kunden bestellen meist dann, wenn die Geschäfte geschlossen sind.
Beim Essenslieferdienst Uber Eats bestellen die Münchner am häufigsten sonntags um 17 Uhr, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte. Ein Münchner „mit besonders viel Appetit und Ausdauer“ habe in den letzten 365 Tagen sogar ganze 684 Bestellungen aufgegeben, verriet eine Sprecherin von Uber Eats. Auch bei Lieferando schlagen die Münchner zu: Die bayerische Hauptstadt gehöre deutschlandweit zu den Bestellmeistern und befindet sich unter den Top-drei-Städten für Lieferando-Bestellungen, teilte das Unternehmen mit. Am häufigsten bestellen die Bayern auf Lieferando einen Cheeseburger.
Wie groß die Nachfrage nach späten Bestellungen ist, zeigt sich auch bei Wolt. Der Lieferdienst hat kürzlich seine nächtlichen Öffnungszeiten in München auf ein Uhr und drei Uhr morgens (freitags und samstags) verlängert. Lieferando und Uber Eats liefern sogar rund um die Uhr, lediglich die Öffnungszeiten der Partner-Restaurants setzen den nächtlichen Bestellungen Grenzen.
Den Lieferdiensten selbst dürften die unveränderten Schließzeiten der Geschäfte recht sein – so gibt es weniger Konkurrenz. Für die Fahrerinnen und Fahrer bedeutet es wohl: mehr Nachtarbeit. LEA