„Ein Platz im Pantheon der Rockgötter“

von Redaktion

Die Musikwelt huldigt Ozzy Osbourne, der wohl schillerndsten Gestalt des Heavy Metal

Ozzy und Elton John im Jahr 2004 in London. © pa

Lemmy und Ozzy in ihren Flegeljahren. © Archiv

München/London – Als Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister am 11. Januar 2016 zu Grabe getragen wurde, versammelte sich alles, was Rang und Namen im Rock-Business hat, in Hollywood. Auch Ozzy Osbourne schleppte sich, bereits angeschlagen, in die Kapelle des Forest Lawn Memorial Parks. Lemmy und Ozzy, die Metal-Ikonen, einte so einiges. Exzessiv, sympathisch, familiär, uneitel. Sie waren enge Freunde.

Nun ist also auch Ozzy gegangen, und die Branche setzt erneut zur Huldigung an. „Held, Ikone, Pionier, Inspiration, Mentor und vor allem Freund. Ozzy und Sharon haben an uns geglaubt und unser Leben und unsere Karrieren verändert. Er hat uns beigebracht, wie man in der großen Liga spielt und war gleichzeitig herzlich, einladend, engagiert und rundum brillant“, schrieb die US-Band Metallica. „So traurig! Ein großer Verlust für alle, die ihn geliebt haben“, posteten AC/DC. Und die noch lebenden Motörhead-Musiker würdigten Osbourne als treibende Kraft für alle Rockmusiker.

Pearl Jam, Lenny Kravitz, Billy Idol, Red Hot Chili Peppers – die Kondolenzliste ist lang. Eagles-Frontmann Joe Walsh (77) nannte Osbourne „einen feinen Gentleman“. Die britische Band Duran Duran schrieb: „Eine Welt ohne ihn ist schwer vorstellbar. Ozzy war ein Mann, der mehr als neun Leben hatte.“

Pearl Jam, Lenny Kravitz, Billy Idol, Red Hot Chili Peppers – die Kondolenzliste ist lang. Eagles-Frontmann Joe Walsh (77) nannte Osbourne „einen feinen Gentleman“. Die britische Band Duran Duran schrieb: „Eine Welt ohne ihn ist schwer vorstellbar. Ozzy war ein Mann, der mehr als neun Leben hatte.“

Auch Black Sabbath selbst meldeten sich zu Wort. Mit Tony Iommi (77), Geezer Butler (76) und Schlagzeuger Bill Ward (77) hatte Osbourne die Band im Jahr 1968 gegründet. Und mit ihnen war er auch Anfang Juli in Birmingham ein letztes Mal aufgetreten, sitzend auf einem Thron, weil seine Gesundheit nicht mehr zuließ. „Ich kann es einfach nicht glauben!“, schrieb Tony Iommi auf X. Es sei herzzerreißend, ihm fehlten die Worte.

Rolling-Stones-Gitarrist Ronnie Wood (78) schrieb, Birmingham sei ein wunderbarer Abschied für ihn gewesen. Queen-Gitarrist Brian May (78) bezeichnete den Auftritt als „gloriosen Weg, auf Wiedersehen zu sagen“. Die Welt werde „Ozzys einzigartige Präsenz und furchtloses Talent vermissen“.

Sir Elton John, selbst eine Pop-Ikone, würdigte den in Birmingham geborenen Osbourne als „echten Freund und gigantischen Wegbereiter, der sich seinen Platz im Pantheon der Rockgötter gesichert hat“. Dazu postete der 78-Jährige ein Foto, das beide Seite an Seite zeigt. Rod Stewart (80) postete augenzwinkernd: „Bye Bye Ozzy. Schlaf gut, mein Freund. Wir sehen uns da oben – eher später als früher.“

Auch Ex-Fußballer David Beckham (50) reagierte: „So traurig, Ozzy von uns gehen zu sehen. Danke, dass du uns unterhalten hast.“ Der Hollywood Walk of Fame kündigte eine Zeremonie auf dem Stern Osbournes in Los Angeles an. „Ozzy Osbourne war mehr als eine Rocklegende – er war eine kulturelle Ikone, die die Musik transformiert und sich den Erwartungen widersetzt hat.“

US-Rockstar Alice Cooper (77) sagte: „Das Seltsame ist, dass jeder wusste, dass es passieren würde, weil es Ozzy schon länger nicht gut ging.“ Obwohl er Osbourne mehrfach begegnet sei, habe er ihn persönlich nicht besonders gut gekannt, berichtete Cooper. „Wir hatten gegenseitigen Respekt, ich habe ihn ein paar Mal getroffen, aber er war einfach nicht in meinem engeren Umfeld unterwegs – was eigentlich seltsam ist. Es ist ungewöhnlich, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbracht haben.“

Offen ist noch, ob es eine offizielle Trauerfeier für Ozzy Osbourne geben wird – und wie sie ablaufen würde. Sein Freund Lemmy, der nur 70 wurde, ging mit einer spektakulären Schlusspointe: Er verfügte, einen Teil seiner Asche in Patronenhülsen an seine engsten Freunde zu schicken. Auch seine Stammkneipe in Hollywood wurde bedacht und ein weiterer Teil der Asche auf dem Wacken Open Air beigesetzt.WOLFGANG HAUSKRECHT

Artikel 5 von 6