Sind seit Jahren fester Bestandteil der Münchner Fußgängerzone: die Fast-Fashion-Labels Zara (spanisch) und Hennes & Mauritz, kurz H&M (schwedisch). © Picture Alliance
München – Sie sind in nahezu allen größeren Metropolen Europas präsent: Marken wie Zara und H&M sind zum Inbegriff der schnellen Mode, genannt „Fast Fashion“, geworden. Doch ihre größte Konkurrenz findet sich nicht in den Innenstädten – sondern im Netz. Der Begriff Fast Fashion beschreibt das Geschäftsmodell der Bekleidungsindustrie, schnell auf neue Trends zu reagieren, Kollektionen zu günstigen Preisen herzustellen und in großen Mengen auf den Markt zu werfen. Wegen der preisgünstigen Produktion stehen die Unternehmen immer wieder in der Kritik, vor allem wegen der Arbeitsbedingungen in den Fabriken sowie den Auswirkungen der Massenproduktion auf die Ökologie – etwa durch immer größer werdende Altkleiderberge rund um den Globus.
Weltweiter Fast-Fashion-Marktführer ist das spanische Textilunternehmen Inditex mit einem Umsatz von 38,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und mehr als 5500 Filialen rund um den Globus. Bekannteste Inditex-Marke ist Zara mit 62 Geschäften in Deutschland. Zum Unternehmen gehören aber weitere Marken mit eigenen Filialen wie Bershka, Pull & Bear oder Massimo Dutti.
In Deutschland besonders präsent ist das schwedische Textilunternehmen Hennes & Mauritz, kurz H&M. Jahresumsatz 2024: rund 20,5 Milliarden Euro bei rund 4200 Filialen weltweit, etwa 360 davon in Deutschland. Auch hier gehören weitere Marken zum Unternehmen, wie COS, Monki oder Weekday.
Zum wohl größten Konkurrenten von Zara und H&M hat sich in den vergangenen Jahren der reine Online-Händler Shein entwickelt. Das Unternehmen wurde in China gegründet und ist mittlerweile in Singapur ansässig. Shein veröffentlicht keine Geschäftsberichte. Die „Financial Times“ berichtete vergangenes Jahr allerdings über ein internes Dokument, wonach Shein 2023 schon 45 Milliarden US-Dollar Umsatz generiert habe. Damit wäre es der größte Modehändler der Welt. Einer Analyse von Globaldata zufolge hat Shein zumindest bei den Marktanteilen Zara und H&M schon überflügelt.
Nur noch knapp hinter den drei Branchenriesen – sowohl beim Umsatz als auch bei den Marktanteilen: Uniqlo aus Japan, die zwar weniger auf ständig wechselnde Kollektionen setzen (siehe Text oben), aber in Branchenanalysen dennoch häufig unter Fast Fashion geführt werden. Dahinter rangieren etwa der irische Textil-Discounter Primark, das dänische Unternehmen Bestseller (Jack & Jones, Only), der britische Online-Händler Asos oder der spanische Mango-Konzern. DOMINIK GÖTTLER