„Da Vinci“ – der Künstler am OP-Tisch

von Redaktion

Ein Da-Vinci-Roboter in der Klinik in Planegg. © Klinik

München – Christian Ude dürfte einen neuen Freund haben. Da Vinci heißt er – nein, nicht Leonardo, der Erschaffer der Mona Lisa, die heute im Louvre hängt. Dass der Roboter „Da Vinci“, mit dem Ude operiert wurde, nach dem genialen Italiener benannt wurde, ist aber kein Zufall. Denn Leonardo da Vinci war nicht nur Maler, Bildhauer, Architekt und Philosoph, er führte im 15. Jahrhundert auch umfangreiche anatomische Studien an Tieren und Menschen durch. Mehr als 30 Leichen soll er seziert haben, was damals von der Kirche eher kritisch beäugt wurde. Da Vinci (1452–1519) fertigte zahlreiche Zeichnungen innerer Organe an. Und er beschäftigte sich als Erfinder auch intensiv mit Mechanik, weswegen man ihn etwas romantisierend als einen Pionier der Robotik bezeichnen kann.

Dass sein Name heute für Hightech steht, hätte Leonardo jedenfalls sicher gefreut. Der Operationsroboter „Da Vinci“, von dem die Urologische Klinik in Planegg zwei hat, sei ein wichtiger Bestandteil moderner Urologie, betont die Klinik. Der Roboter ermöglicht präzise minimalinvasive Eingriffe, was nicht nur große Schnitte vermeidet, sondern auch mit weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Genesung einhergeht. Hergestellt wird er vom US-Medizinunternehmen Intuitive Surgical. Nach Angaben des Unternehmens wurden weltweit bereits mehr als 16 Millionen Eingriffe mit dem Roboter durchgeführt. „Da Vinci“ verfügt über vier extrem bewegliche Operationsarme mit Instrumenten und einer hochauflösenden 3D-Kamera. Über eine Konsole werden die Handbewegungen des Operateurs präzise umgesetzt.WHA

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