Sonne tanken ist für den Menschen wichtig, denn sie gibt ihm viel Vitamin D. © imago
München – Hitze und Sonne – das ist nicht dasselbe. Denn während Hitze nicht lebenswichtig ist, ist es Sonnenlicht sehr wohl. Der Körper braucht es, um Vitamin D zu bilden. Vitamin D ist von grundlegender Bedeutung für den Knochenstoffwechsel, die Muskelfunktion und das Immunsystem. Es unterstützt die Aufnahme von Calcium und Phosphat – und beeinflusst auch unsere Stimmung. So steigt bei vielen Menschen spürbar die Laune, wenn sie im Frühjahr wieder eine ordentliche Portion Sonne abbekommen. „Bei Vitamin-D-Mangel liegen auch die Risiken für einen Herzinfarkt, Darmkrebs und den sogenannten Alters-Diabetes vom Typ 2 höher“, schreibt die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Im Winter scheint die Sonne zwar auch, aber zwischen November und Mitte Februar steht sie in Mitteleuropa so tief, dass selbst mittags bei klarem Himmel nicht mehr genug UV-B-Strahlen die Haut erreichen, damit der Körper das Vitamin D produzieren kann, wie die Helmholtz-Gemeinschaft erklärt.
Entscheidend sind die ultravioletten Sonnenstrahlen, die vom Menschen nicht wahrgenommen werden können. Die ultraviolette Strahlung lässt sich in drei Bereiche einteilen: „Die besonders energiereichen UV-C-Strahlen werden bereits von der Ozonschicht hoch oben in der Atmosphäre abgefangen“, erläutert Helmholtz. „Auch das weniger energiereiche UV-B-Licht bleibt zu einem großen Teil in der Luft stecken, während das relativ energiearme UV-A-Licht kaum von der Atmosphäre gefiltert wird.“
Für die Vitamin-D-Bildung ist das UV-B-Licht verantwortlich. Es liefert dem Körper die Energie, um das Provitamin D3, das in unseren Hautzellen vorhanden ist, in das Prävitamin D3 umzuwandeln. Über weitere Stoffwechselprozesse wird letztendlich Vitamin D gebildet. Der Körper legt im Fettgewebe und in der Skelettmuskulatur einen Vorrat an Vitamin D an, der dann im Winter aufgebraucht wird.
Um die Reserven wieder aufzufüllen, empfiehlt die Helmholtz-Gemeinschaft, täglich fünf bis 25 Minuten Sonne zu tanken, wobei die längeren Zeiten im Frühjahr und Herbst sinnvoll sind. „Dazu reicht es, in kurzärmeliger Oberbekleidung und mit freien Waden spazieren zu gehen oder auf der Sonnenterrasse zu sitzen.“
Aber Vorsicht: Zu viel Sonne auf die nackte Haut ist gefährlich. UV-A- und UV-B-Licht verursachen Sonnenbrand und langfristige Hautschäden bis hin zum Hautkrebs.WHA