Hier wird Filmgeschichte geschrieben

von Redaktion

Seit mehr als 100 Jahren gibt es die Bavaria Filmstudios – Originalkulissen aus „Kanu des Manitu“ sind neue Attraktion

In die Kulissen von Michael „Bully“ Herbigs neuem Film „Das Kanu des Manitu“ kann man in der Bavaria Filmstadt eintauchen. © Luis Zeno Kuhn/dpa

Geiselgasteig – Gerade feiert Michael „Bully“ Herbig mit der Fortsetzung seines Hits „Der Schuh des Manitu“ Erfolge. Wer nach dem Kinobesuch einmal in die Kulissen von „Das Kanu des Manitu“ abtauchen möchte, der fährt in die Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig (Landkreis München). „Bully hat uns netterweise einige Requisiten und Kulissen überlassen“, erzählt eine Sprecherin der Bavaria. Seit dem Kinostart am 14. August können Fans Gegenstände aus dem Film wie das titelgebende Kanu bei den Studio-Führungen anschauen. Denn Herbig ist ein freundlicher Nachbar: Seine Produktionsfirma HerbX ist auf dem 30 Hektar riesigen Areal im Nordosten Grünwalds beheimatet.

Hier wird seit mehr als 100 Jahren Film- und Fernsehgeschichte geschrieben. Kinohits wie Wolfgang Petersens „Das Boot“ (1981) oder „Fack ju Göhte 3“ (2017), Seriendauerbrenner wie die „Rosenheim-Cops“, „Tatort“ oder „Sturm der Liebe“ – alles Erfolgsgeschichten, bei denen Geiselgasteig als Drehort mitmischt. Auf dem Gelände waren Regisseure wie Alfred Hitchcock, Billy Wilder, Orson Welles, Ingmar Bergman, Stanley Kubrick und Wim Wenders sowie viele berühmte Schauspielerinnen und Schauspieler wie Sophia Loren oder Elizabeth Taylor tätig. Manche sogar mehr als das: Heinz Rühmann etwa hat sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine Zeit lang in einer kleinen Holzhütte einquartiert. Nicht weit von ihm entfernt die berühmte Stummfilm-Diva Lil Dagover – die bis zu ihrem Tod 1980 in einem Bungalow am Rande der Studiohallen lebte. Das Gelände war ein sicherer Ort im zerstörten Deutschland; keine Bombe hatte das Areal im Krieg getroffen.

Ein Waldstück gehört ebenfalls der Bavaria. Einst wurde dort für „Derrick“ gemordet, jetzt lustwandeln hier die Protagonisten aus „Sturm der Liebe“. So ändern sich die Zeiten. Damit die Bavaria Filmstudios sich auch in Zukunft in der hart umkämpften Branche behaupten können, soll jetzt manches anders werden (siehe oben). Damit niemand wie im „Schuh des Manitu“ meckern kann, er sei „mit der Gesamtsituation unzufrieden“. KJK

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