Auf gut Bairisch könnte man sagen: Zeit is worn! Gestern haben OB Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder ihren Zeitplan in Sachen Olympia-Bewerbung vorgestellt. Schon am 26. Oktober ist Alles-oder-nichts-Tag: Dann können die Münchner per Bürgerentscheid ihre Stimme dafür abgeben, dass sich die Stadt für die Austragung von Sommerspielen bewerben soll. Oder sie können dagegen votieren und so die Bewerbung stoppen.
Die Spitzen von Stadt und Freistaat positionieren sich klar für Olympia, starten eine große Werbe-Kampagne. Die Gegner – darunter Linke und ödp – hatten mit einer Plakat-Aktion bereits vorgelegt. Die Debatte geht in den Spurt-Modus.
Zwei Dinge sollten wir alle uns jetzt vergegenwärtigen. Erstens: Wir sollten dringend sportlich bleiben. Gern hart in der Sache, aber fair im Umgang miteinander. Also anders als bei der gescheiterten Münchner 2018-Bewerbung (damals für Winterspiele), die zwischen Befürwortern und Gegnern für böses Blut, erbitterte Feindschaften und persönliche Verletzungen sorgte.
So darf das nicht sein! Die Konkurrenten müssen sich während des Wettkampfs (und auch danach) respektvoll in die Augen schauen können. Im Sport wie in der Politik.
Zweitens: Natürlich ist eine Entscheidung dieser Dimension mit Bedenken verbunden. Es geht um viel Geld, um große Eingriffe. Das beinhaltet aber nicht nur ein Risiko, sondern vor allem eine Chance. Wer jetzt Nein zu einer Bewerbung sagt, dem muss klar sein, dass er reiche Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand gibt. Nicht nur in Richtung höher-schneller-weiter, sondern vor allem in Richtung: gemeinsam nach vorn!