Filme mit Adorf, die man gesehen haben muss

von Redaktion

München – Mario Adorf hat mehr als 200 Rollen gespielt, in Kino- und Fernsehfilmen, aber auch in Serien. Zu seinem 95. Geburtstag hier eine Auswahl wichtiger und ungewöhnlicher Rollen.

„Nachts, wenn der Teufel kam“ (1957)

Robert Siodmaks Drama bescherte dem 26 Jahre alten Adorf den Durchbruch. Der Film handelt von einer Mordserie an Frauen im Nationalsozialismus, bei der der geistig behinderte Bruno Lüdke (Adorf) als Täter ausgemacht wird. Später bedauerte Adorf die Rolle, ging er doch davon aus, dass der Film auf Tatsachen beruhte. Später kam heraus, dass Lüdke unschuldig war. „Ich habe einem Menschen, der wirklich gelebt hat, eine monströse Geschichte gegeben, die überhaupt nicht stimmt“, sagte Adorf. „Die SS war der Teufel, nicht Bruno!“

„Winnetou 1. Teil“ (1963)

Mario Adorf spielt in dem Film Santer, den Mörder von Nscho-tschi (Schwester von Winnetou). In einem Interview erinnerte er sich mal: „Immer wieder treffe ich Leute, die sagen: Dass du die Nscho-tschi erschossen hast, das habe ich dir lange Jahre nicht verziehen. Ich habe dich dafür gehasst.“

„Deadlock“ (1970)

Mario Adorf hat bei vielen großen Produktionen mitgemacht, es gibt aber auch Off-Kinofilme wie „Deadlock“ von Regisseur Roland Klick. Ein zu Unrecht vergessenes Juwel, ein deutscher Vorläufer der Filme von Quentin Tarantino. Es geht um eine verlassene Minenkolonie im Nirgendwo und einen Koffer voller Geld. Adorf spielt Minen-Aufseher Charles Dump. Dump sieht in dem Geld die Chance, die Einöde endlich zu verlassen. Er wird skrupellos, doch andere sind noch skrupelloser. Im düsteren, brutalen Neo-Western sind nur sieben Menschen zu sehen, fünf werden das Katz-und-Maus-Spiel nicht überleben.

„Fedora“ (1978)

Starregisseur Billy Wilder holte Adorf für eine Nebenrolle im Melodram „Fedora“ aus dem Jahr 1978 vor die Kamera, das die Traumfabrik Hollywood aufs Korn nimmt. Adorf spielt den Manager eines Hotels auf einer griechischen Insel, in dem eine Filmdiva logiert.

„Kir Royal“ (1986)

„Isch scheiß dich sowas von zu mit meinem Jeld (Geld), dass du keine ruhige Minute mehr hast“ – der Satz aus Helmut Dietls Kultserie „Kir Royal“ ist legendär. Adorf spricht ihn als stinkreicher rheinischer Kleberfabrikant Heinrich Haffenloher, der unbedingt in der Klatschkolumne des Reporters Baby Schimmerlos (Franz Xaver Kroetz) auftauchen will, koste es, was es wolle. Denn: „wer reinkommt, ist drin“, in der Münchner Schickeria. Adorf ist nur in Episode eins dabei. Doch es ist großes Kino.

„Rossini“ (1997)

Mit der Gesellschaftssatire „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ kehrte Adorf 1997 zurück in die Münchner Schickeria, als Wirt eines Edelitalieners. Egal, ob Promi oder Möchtegern – wer auf sich hält, taucht hier auf. Für seinen Film über Münchens Bussi-Bussi-Gesellschaft holte Helmut Dietl Hannelore Hoger, Joachim Król, Götz George, Jan Josef Liefers, Armin Rohde, Heiner Lauterbach und Gudrun Landgrebe vor die Kamera. Veronica Ferres mimt die Schauspielerin Schneewittchen.

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