Herzexperte Professor Heribert Schunkert. © DHM
Berlin – Zum Arzt gehen sollte man nicht nur zur Vorsorge, sondern natürlich auch, wenn man Beschwerden hat, sagt Herz-Experte Prof. Heribert Schunkert. „Die koronare Herzkrankheit kann Beschwerden machen – und die muss man unbedingt ernst nehmen!“ Bei der Brustenge (Angina pectoris) treten anfangs unter starker körperlicher Belastung, später auch unter leichter Belastung und schließlich in Ruhe, anfallartige Schmerzen (Druckgefühl) im Brustkorb auf – verursacht durch Verengungen der Blutgefäße des Herzens. Zu den Alarmsignalen gehören:
Druck in der Brust: Es muss nicht schmerzhaft sein, manchmal zeigt sich eine Angina pectoris durch ein komisches Gefühl der Enge im Brustkorb. Das kann ausstrahlen, beispielsweise auf Oberbauch und Kiefer.
Übelkeit ist ein weiteres Symptom, ebenso Luftnot bei körperlicher Anstrengung. „Wenn Sie feststellen, dass Sie weniger leistungsfähig sind als gewohnt, dann lassen Sie sich checken“, rät Schunkert.
Die zwei Formen von Angina pectoris: Bei der „stabilen“ treten Beschwerden nur unter Belastung auf, etwa beim Treppensteigen, bei Stress, nach einer üppigen Mahlzeit oder in der Kälte. Kurze Ruhepausen oder Medikamente wie gefäßerweiterndes Nitrospray führen rasch zur Linderung. Die stabile Angina pectoris ist nach ärztlicher Abklärung nicht lebensbedrohlich, sollte aber überwacht und behandelt werden.
Sehr gefährlich ist die „instabile“ Angina pectoris mit Beschwerden bei geringster Belastung oder in Ruhe. Hier ist rasche Hilfe erforderlich, denn sie deutet auf einen bevorstehenden Herzinfarkt hin. Reißen beispielsweise Plaques ein, können Blutgerinnsel entstehen, die die Koronararterie in Sekunden vollständig verschließen. Ohne Blutzufuhr gehen Zellen im Herzmuskel rasch zugrunde. SVS