Osteoporose: Uschi Glas kämpft für Vorsorge

von Redaktion

Uschi Glas setzt sich als neue Borschafterin bei der Aufklärungskampagne ein. © Tobias Hase/dpa

Wenn der Knochen bröckelt: Die 3D-Illustration zeigt links gesundes Knochengewebe und rechts mit Osteoporose. © Getty

Von Osteoporose betroffen sind besonders Frauen: Aufklärung ist daher wichtig. © SDI Productions/Getty Images

Berlin-München – Uschi Glas dreht gerade einen neuen Film in Tirol fürs ZDF. Am heutigen Montag aber ist die Münchnerin zu Gast in der Berliner Uniklinik Charité. Keine Rolle für sie, sondern eine echte Herzensangelegenheit: Neben Dr. Christoph Eichhorn, dem Vizechef des Deutschen Orthopäden- und Unfallchirurgen-Verbandes, und Moderatorin Claudia Kleinert stellt sie die neue Osteoporose-Kampagne vor. „Ich finde es erschreckend, dass die Zahl von Betroffenen jedes Jahr steigt“, sagt sie unserer Zeitung. „Gerade ältere Menschen erleiden oftmals einen Oberschenkelhalsbruch aufgrund von Osteoporose, was dann schwerwiegende Folgen haben kann.“ Doch das, so die 81-Jährige, „kann verhindert werden, wenn man die Krankheit frühzeitig erkennt“!

Denn Knochenschwund ist eine tückische Krankheit: „Bevor eine Fraktur eintritt, ist eine Osteoporose leider nicht zu erkennen“, sagt Dr. Christoph Eichhorn. Fakt ist: „Etwa 80 Prozent der operierten Patienten haben auch bei Entlassung nach einem Oberschenkelhalsbruch noch keine Diagnose und erhalten auch keinen Hinweis im Entlassbericht.“ Betroffen seien „vor allem Frauen ab der Menopause und Männer über 50 Jahren“, erklärt Dr. Eichhorn. „Und Personen mit Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes oder Rheumatoider Arthritis, sowie Menschen, die Kortison einnehmen.“

Uschi Glas selbst ist nicht betroffen. „Zum Glück bin ich fit“, sagt die Schauspielerin und fügt hinzu: „Ich habe die Messung schon mehrmals gemacht, das letzte Mal vor zwei Jahren. Damals war ich sehr erleichtert, dass alles in Ordnung ist.“ Denn auch sie habe Freunde und Bekannte, die an Osteoporose leiden und schwere Stürze erlitten haben.

Für die Messung der Knochendichte gibt es ein spezielles Röntgenverfahren, die DXA-Methode (vom englischen Begriff Dual Energy X-Ray Absorptiometry). Die Strahlenbelastung sei hier besonders niedrig, darauf weist der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose hin. „Die Messung lässt sich gezielt an den problematischen Stellen wie Wirbelsäule und Oberschenkelhals durchführen, an denen der Knochen schnell porös wird und es häufig zu Brüchen kommt.“ Der Verein erklärt: „Die Krankenkassen erkennen zur Messung der Knochendichte ausschließlich die DXA-Methode an.“

Was passiert, wenn nach der Untersuchung feststeht, dass es sich um Osteoporose handelt? Dr. Eichhorn: „Dann gibt es für die Betroffenen sehr wirksame Medikamente: knochenabbauhemmende (antiresorptiv) und knochenaufbauende (osteoanabol).“

Die neue Aufklärungskampagne soll helfen, dass die Krankheit früher erkannt wird. Dr. Eichhorn: „Wenn alle ihre Osteoporose-Checks machen würden, könnten wir die Anzahl der unnötigen Frakturen und damit in der Regel auch Krankenhausaufenthalte in Deutschland um mindestens 40 Prozent reduzieren.“ Dadurch könnten auch enorme Kosten eingespart werden.

Auch Uschi Glas setzt sich für die Vorsorge ein: „Man muss diese Krankheit nicht als Schicksal hinnehmen, sondern kann in Eigenverantwortung etwas tun. Es geht schließlich um die eigene Gesundheit – gerade im Alter.“ Deshalb unterstützt sie auch seit Langem die Felix Burda Stiftung bei der Darmkrebsvorsorge.

Fit zu sein, ist der 81-Jährigen selbst besonders wichtig: „Ich treibe täglich Sport. Fange jeden Morgen mit Stretching und Kniebeugen an“, sagt sie. „Und ich putze mir zum Beispiel die Zähne, während ich auf einem Bein stehe, das sind tolle Balanceübungen, die jeder machen kann.“ Geistig gefordert werde sie weiterhin durch das Textelernen für ihre Rollen. „Außerdem habe ich drei Enkel und viele soziale Projekte, um die ich mich kümmere.“ Neben den Dreharbeiten wird sie im November ihr neues Buch vorstellen, für das sie Gespräche mit Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, führte. „Ich möchte weiterhin mit Freude aktiv leben“, sagt Uschi Glas, „und da spielt die Gesundheitsvorsorge eine große Rolle.“

Hilfe für Betroffene

Der Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose bietet Betroffenen Hilfe. Alle Angebote findet man unter www.osteoporose-deutschland.de. Zugleich bietet der Verband in vielen Städten Ansprechpartner. Zu finden sind die Kontakte auf der Homepage: Das Menü „Leben mit Osteoporose“ anklicken und auf „Ihr Ansprechpartner vor Ort“ gehen. Es erscheint dann eine alphabetisch angeordnete Liste, in der man suchen kann.

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