Höchster Einsatz: Clara Groher bei den Bayerischen Meisterschaften 2024. © Rieger, dpa
Hoffen auf Spiele in München: Ruderer Maxim Shelenin (v. li.), Tennisspieler Tim M., Radsportler Enno Rank, rhythmische Sportgymnastin Elina Dreier, Handballerin Nala Müller. Oben: Die Mannschaft des deutschen Gold-Achter (Rudern) von 1968 in Mexiko trägt die olympische Fahne feierlich ins Stadion. © Bock, Caspary, privat, dpa
Clara (15), Leichtathletin
Für das Ziel einer Profikarriere trainiert die Münchnerin Clara Groher hart – bis zu sieben Mal die Woche. Die 15-Jährige ist Leichtathletin beim PSV München, ihre Wettkämpfe bestreitet sie über die LG Stadtwerke. Der 800-Meter-Lauf ist ihre Lieblingsdisziplin, sie tritt aber auch im Bayern-Kader für den 1500-Meter-Hindernislauf an. Fünfmal die Woche trainiert sie beim PSV und dem Bundesstützpunkt für Leichtathletik, dazu spielt sie noch Fußball. „Sport hat mir schon immer Spaß gemacht, aber ich trainiere spezifisch für meine Ziele“, sagt die Zehntklässlerin. Das zahlt sich aus: Bei den Bayerischen Meisterschaften gewann die Münchnerin dieses Jahr mit der Staffel den ersten Platz in der U18. Jetzt visiert sie die Deutschen Meisterschaften 2026 an. Und Olympia: „Die Spiele in der eigenen Stadt, egal ob als Sportler oder Zuschauer, wäre toll – es ist das Event in der Sportwelt.“
Enno (15), Radsportler
Falls Olympia nach München kommen sollte, hätte Enno Rank (15) nicht nur den Wunsch, selbst dabei zu sein. „Es wäre toll, wenn dafür endlich eine Radrennbahn in München gebaut werden würde, die bleibt.“ Bislang nämlich gibt es nur eine in Augsburg. Der Radsportler vom RV Sturmvogel München hat sich auf die Disziplin Kurzzeit-Bahnfahren spezialisiert – und musste lange Zeit immer extra dorthin fahren, um zu trainieren. Seit August aber hat er keine weiten Wege mehr. Er geht nun auf ein Sportinternat am Olympiastützpunkt in Cottbus. „Das war eine schwierige Entscheidung, allein wegen der Familie und den Freunden hier. Aber in sportlicher Hinsicht war es die richtige Entscheidung. Da die Trainingsbedingungen dort viel besser sind, mache ich viel schnellere Fortschritte.“ Bayerischer Meister auf der Bahn ist Enno 2021 schon geworden, auch im Nationalkader der U17 ist er. Seine Ziele: Er will ab der U19 einen festen Platz in der Deutschen Junioren-Nationalmannschaft, bei Europa- und Weltmeisterschaften kämpfen – und natürlich einmal zu Olympia.
Maxim (15), Ruderer
Wie es wäre, aktiv bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, kann Maxim Shelenin (15) sich besser vorstellen als andere Ruderer in seinem Alter. Denn er trainiert bei der Rudergesellschaft München von 1972, die damals gegründet wurde, um die olympische Regatta-Strecke zu erhalten. Sechsmal die Woche gleitet der fünffache bayerische Meister (im Zweier und im Vierer) durchs Wasser und hat dabei die riesige Zuschauertribüne von damals im Blick. „Man spürt hier die Vergangenheit, das ist schon besonders.“ Falls München wieder Austragungsort werden sollte, könnte die Strecke auch seine Zukunft sein und für 2036, 2040 oder 2044 wiederbelebt werden. Der Dachauer sagt: „Eine Renovierung wäre natürlich für uns toll.“
Tim (9), Tennisspieler
Wie verrückt Tim M. nach Tennis ist, zeigt sich besonders im Familienurlaub in Südfrankreich. Denn da verbringt der neunjährige Münchner tatsächlich mehr Zeit auf dem Tennisplatz als am Meer – freiwillig. Er sagt: „Ich kann einfach nicht aufhören zu spielen. Wenn das Training vorbei ist, freue ich mich schon auf das nächste Mal.“ Schon mit fünf Jahren stand Tim mit seiner Mutter auf dem Platz. Mittlerweile besiegt er sie locker. Der Drittklässler spielt für den TC Blutenburg, trainiert aber meist in der Tenniscompany im Münchner Osten. Eines Tages will er so berühmt werden wie Alexander Zverev oder sein Lieblingsspieler Jannik Sinner. Und dann bei den Olympischen Spielen in München starten: „Dann könnten alle meine Freunde zuschauen.“ Auch die Winterspiele wären okay. Denn das Sport-Ass fährt auch Ski im Verein und hat schon Pokale gewonnen.
Nala (11), Handballerin
Feuer und Flamme für Olympia in München ist auch Nala Müller (11). Die Sechstklässlerin aus Gröbenzell spielt seit fünf Jahren Handball beim HCD Gröbenzell. „Handball ist mein Ein und Alles“, sagt Nala. Mehrmals die Woche trainiert sie – sich im Team auspowern und jedes zweite Wochenende zum Spiel fahren, ist genau das Richtige für sie. Dabei spielt und trainiert Nala nicht nur zum Spaß. Sie will Profi-Spielerin werden. So wie ihr Vorbild, die norwegische Handballerin Stine Oftedal Dahmke, die 2024 in Paris Gold gewonnen hat. Die Olympischen Spiele in ihrer Heimat München zu erleben, wäre ein „cooler Traum“, findet Nala. Sie hofft, dass die Bewerbung klappt und die Spiele am besten schon 2036 in die Landeshauptstadt kommen.
Elina (11), Gymnastin
Eine volle Halle, Tausende feuern die Sportlerinnen an: Spätestens als Elina Dreier (11) im Sommer 2024 die Rhythmischen Sportgymnastinnen bei den Olympischen Spielen in Paris live sehen durfte, war ihr klar, dass sie auch zu Olympia will. Für ihren Traum trainiert sie hart beim ESV München Ost – seit eineinhalb Jahren in der Wettkampfgruppe. Das bedeutet: mindestens fünf Mal die Woche Training mit Ball, Keule, Reifen und Band. Kürzlich hatte Elina Geburtstag. „Da habe ich aber auch trainiert. Ich liebe diesen Sport einfach.“ Ihr nächstes Ziel: die oberbayerischen Meisterschaften im Februar. In Sachen Disziplin ist Elina schon jetzt eine ganz Große: Wenn sie eine Schulaufgabe hat, steht sie morgens noch früher auf, um zu lernen. Ihre Nachmittage gehören dem Sport. Die Elfjährige hofft von Herzen, dass München den Zuschlag für 2036 erhält.