Roncalli 2010: Die Kesslers mit Bernhard Paul. © H. Weißfuß
Die Kesslers und Carolin Reiber bei der Roncalli-Premiere im Oktober. © Roncalli
München – Sie waren eng befreundet, praktisch Nachbarn in Grünwald. Carolin Reiber klingt gefasst, als wir sie am Telefon erreichen. „Ich habe gestern ein Päckchen im Briefkasten gefunden, auf dem stand: erst am 18. November öffnen“, berichtet uns die TV-Legende. Als die Todesnachricht kam, öffnete sie es einen Tag früher. Darin: ein Brief und „ein unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk“, auf das sie nicht näher eingehen will. Dass die Zwillinge aus Reibers Leben verschwunden sind – „für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren“. Reiber erinnert sich an Premieren mit den Freundinnen, an ihren gemeinsamen Ausflug nach Bad Wörishofen zum „Festival der Nationen“ Ende September. „Da ging es Ellen gesundheitlich nicht sehr gut“, sagt die Moderatorin. Beide hatten Herzprobleme, Alice sei immer „die Taffere“ gewesen. „Es wird nie wieder Zwillinge von diesem Weltformat geben. Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens.“
Am 24. Oktober waren Alice und Ellen so wie Carolin Reiber noch zu Gast bei der Premiere des Circus Roncalli. Direktor Bernhard Paul: „Sie sind gleich nach der Vorstellung gegangen. Das war ungewöhnlich – denn früher haben sie uns immer noch im Wohnwagen besucht.“ Einer Schwester soll es nicht gut gegangen sein. Die Zwillinge und Paul verband eine Freundschaft. Paul sagt: „Die Todes-Nachricht macht mich sehr traurig.“ Aber er sagt auch: „Sie haben zusammen gelebt, waren immer eins – und sind jetzt zusammen gestorben. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, wenn eine von beiden übriggeblieben wäre – so synchron, wie sie immer waren.“ULI HEICHELE, MATTHIAS BIEBER