Willkommen: der „Christkindlmarket“ in Chicago. © epd
Detroit, Nürnberg – Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild sind bei den US-Amerikanern beliebt, und es werden jedes Jahr mehr. Viele Amerikaner kennen sie von ihren Reisen nach Europa. Und in einigen Regionen, wie in Cincinnati im Bundesstaat Ohio oder in der kleinen Stadt Frankenmuth in Michigan, werden deutsches Erbe und Traditionen seit Langem gepflegt und weitergegeben.
Außerdem sind deutsche Speisen sehr beliebt. Die dürfen auf den amerikanischen Weihnachtsmärkten nicht fehlen: Es gibt Spätzle und Sauerkraut, Bratwurst, Lebkuchen und natürlich Glühwein. Im Angebot sind Kunsthandwerk, Schnitzereien, Keramik, Gestricktes, Weihnachtsbaumschmuck und andere typische Angebote. Bei manchen kommt das Christkind oder der Weihnachtsmann.
Insbesondere der Christkindlmarkt ist ein großer deutscher Exportschlager. Einer der ältesten und größten dieser Märkte ist der „Christkindlmarket“ in Chicago in Illinois nach Nürnberger Vorbild. Die Idee dafür entstand 1995. Die deutsch-amerikanische Handelskammer wollte damit die Geschäftsbeziehungen zwischen den Ländern fördern.
Der Weihnachtsmarkt vereint deutsche Traditionen mit internationalem Flair und lokalem Charme. Die rot-weißgestreiften Dächer der Buden, ganz wie in Nürnberg, sind ein Blickfang in der Großstadt. Sie reihen sich ordentlich nebeneinander auf einem Platz mitten im zentralen Geschäftsviertel. Ringsherum ragen Hochhäuser gen Himmel. Lange Schlangen von Besuchern drängen sich hier vor allem an den Abenden und am Wochenende auf dem Platz.
Sogar noch älter ist der Christkindlmarkt in Bethlehem, Pennsylvania. Der Markt findet in diesem Jahr zum 33. Mal statt. Die Stadt ist auch bekannt als Christmas City. Mit mehr als 150 Ausstellern entsteht in Bethlehem ein ganzes Weihnachtsdorf. Wie in Chicago sind auch hier deutsche Aussteller dabei. Es gibt Christkindlmärkte in Denver (Colorado), Atlanta (Georgia), Carmel (Indiana) und Arlington (Texas). Hinzu kommen zahlreiche weitere Märkte, „Christmas Markets“, „Holiday Markets“, „Old World Markets“ und „Christmas Villages“ in Städten und Bundesstaaten im ganzen Land.
Auch andere europäische Länder werden dabei zum Vorbild. So gibt es in Holland (Michigan) einen Kerstmarkt, der der niederländischen Tradition folgt. Es gibt Märkte, die an das England aus der Zeit von Charles Dickens erinnern, zum Beispiel Daly City (Kalifornien), und der „Old Canterbury Village“ in der Nähe von Detroit (Michigan) versucht, Weihnachten aus aller Welt abzubilden. Die Weihnachtsmärkte in den USA wollen anknüpfen an den Alte-Welt-Charme und die zum Teil jahrhundertealte Tradition von Weihnachtsmärkten in Europa.MIRJAM RÜSCHER