Neue Chancen bei kranken Herzklappen

von Redaktion

Schonende OP: Ärzte üben im Herzzentrum neue Herzklappen-Techniken. © Dr. Elda Dzilic

München – Gerade ältere Menschen profitieren von den Fortschritten der Herzmedizin – insbesondere bei Erkrankungen der Herzklappen. „ Dank neuer Technologien können wir viel schonender operieren als noch vor einigen Jahrzehnten. Wir müssen heute nicht mehr den gesamten Brustkorb öffnen, sondern können mit Katheterverfahren und minimalinvasiven Methoden bzw. kleinen Schnitten helfen. Dadurch können wir heute auch hochbetagten Patienten helfen, die früher zu krank und zu schwach für eine OP gewesen wären“, erklärt Prof. Markus Krane, Chef der Herzchirurgie im Deutschen Herzzentrum.

Defekte Herzklappen gelten als typische Alterserkrankungen. Am häufigsten muss die Aortenklappe ersetzt werden, dies ist seit gut 20 Jahren ohne große OP und per Katheter möglich – einem dünnen Schlauch, der durch die Leiste eingeführt wird. Inzwischen werden auch für die anderen drei Klappen immer mehr sanfte Lösungen entwickelt. „Mit minimalinvasiven OP-Techniken oder Katheterverfahren können wir bereits 85 Prozent der reinen Mitralklappen-Patienten behandeln. Wir arbeiten daran, diesen hohen Anteil noch zu steigern“, so Krane.

Spezialisten aus aller Welt lernen im Münchner Herzzentrum

Ihr Wissen teilen die Ärzte des Herzzentrums mit Kollegen aus ganz Europa. So waren an der Lazarettstraße gerade 42 Herzspezialisten aus neun Ländern zu Gast, um den Einsatz neuer Techniken an den Herzklappen zu erlernen. Angeleitet wurden sie dabei von den Experten des Herzzentrums sowie Kollegen der berühmten Columbia University in New York. „Das Einzigartige an der Veranstaltung ist, dass Kardiologen und Herzchirurgen aus denselben Kliniken bzw. Zentren gemeinsam daran teilgenommen haben“, erklärt Krane. Damit wird früh der Grundstein für die Zusammenarbeit von Herzchirurgen und Kardiologen in sogenannten Heart-Teams gelegt. Im nächsten Jahr werden Münchner Herzchirurgen und Kardiologen nach New York reisen, um dort ihr Know-how an junge Ärzte in den USA weiterzugeben. „Solche Ausbildungs-Allianzen auf höchstem Niveau sind ein Schlüssel, um noch mehr Patienten helfen zu können“, weiß Krane.A. BEEZ

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