„Die Supernasen“: Gottschalk und Mike Krüger. © Schober
Otto Retzer mit Gottschalk bei der Romy-Gala. © getty
München – Er merkte sofort, dass mit Thomas Gottschalk etwas (wieder) nicht stimmt: Otto Retzer (80) saß am Freitag bei der Romy-Verleihung im Publikum, als Gottschalk ins verbale Stolpern geriet. Aus „Romy“ und „Thommy“ schlug er Retzer einen Serien-Titel vor. Es sollte witzig rüberkommen, doch so recht konnte ihm keiner folgen – wie schon bei der Bambi-Verleihung zwei Wochen zuvor. Es wurde geraunt, getuschelt. Unfair, findet Retzer. „Als Thomas wieder unten war, war er total klar und hat seine lustigen Sprüche abgelassen, wie man es von ihm gewohnt ist“, sagte er unserer Zeitung. „Ich weiß, er kommt wieder zurück und zeigt allen, was er noch draufhat.“ Retzer hatte vor knapp zehn Jahren selbst Krebs, war nicht wie gewohnt leistungsfähig – und wurde ebenfalls verbal attackiert. Zu den bösen Kommentaren in Sozialen Netzwerken über Gottschalk sagte er: „Das sind Leute, die ihm früher in den Hintern gekrochen sind. Und jetzt wird so getan, als hätte er jemanden umgebracht. Das ist widerlich.“
Ein enger Weggefährte war Mike Krüger. Mit ihm drehte Gottschalk vor über 40 Jahren die Kult-Komödie „Die Supernasen“. Am Telefon bleibt Krüger zurückhaltend: „Ich bin im engen Kontakt mit Thomas. Alles, was ich ihm wünsche, habe ich ihm schon selbst gesagt.“
Uschi Glas (81) schickte beste Wünsche. „Thomas, ich denke an dich!“, sagte die Schauspielerin. Eine Eigenschaft habe sie stets beeindruckt: „Ich habe ihn immer als einen grundoptimistischen Menschen erlebt, der das Glas immer halb voll und nie halb leer sieht.“
Der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg (53) schickte ebenfalls gute Wünsche – und übte Kritik am Umgang mit Gottschalk. Seine Causa lege offen, wie sehr die Tugenden Maß und Milde unter Druck geraten seien, schrieb Guttenberg im Onlinedienst Linkedin.
Eine, die weiß, wie schwer es ist, mit einer Krebsdiagnose an die Öffentlichkeit zu gehen, ist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (51). Sie wünschte Gottschalk auf der Plattform X viel Kraft und Zuversicht im Kampf gegen den Krebs. Schwesig war 2019 an Brustkrebs erkrankt. ZDF-Intendant Norbert Himmler erklärte: „Wir wünschen Thomas von Herzen, dass seine Lebensfreude und sein Optimismus ihm dabei helfen, die Krankheit zu besiegen.“ Nicht zuletzt Gottschalks große Fangemeinde sendet im Netz Grüße wie: „Gute Besserung! So etwas ist immer traurig. Gut, wenn man dann ein stabiles Umfeld hat.“ Oder: „Das tut mir leid. Ich wünsche Thomas Gottschalk alles Gute und viel Kraft beim Kampf gegen den Krebs.“M. ZSOLNAY