Umbau in St. Martin in Unterwössen

Eine Pfarrkirche im Wandel

von Redaktion

Über die ursprünglich geplante Sanierung gehen die Arbeiten in der Unterwössener St. Martinskirche weit hinaus. Von der künftigen flexiblen Kirchenaufteilung ist durch das raumfüllende Gerüst noch wenig zu erkennen.

Unterwössen – Eher wie in einem Stahlwerk als in einem Gotteshaus sieht es in der Pfarrkirche St. Martin mitten im Umbau und in der Generalsanierung aus. Ein Gerüst mit vielen Ebenen bestimmt den Innenraum. Die Figuren, Bilder und Innenausstattung haben freiwillige Helfer vor Beginn der Arbeiten zum Einlagern weggebracht.

St. Martin wird über die ursprünglich geplante Sanierung des Kirchengebäudes hinaus umfangreich umgestaltet. Der Ursprungsbau der Pfarrkirche von 1783 ist heute 234 Jahre alt. Dieser Altbau – 1962 in das angebaute große Kirchenschiff integriert – findet jetzt zu seinen Wurzeln zurück und wird eine Werktagskapelle. Im Alltag reicht der Platz dort aus; bei größeren Veranstaltungen kann jedoch der komplette Kirchenraum mitsamt dem Anbau aus den 60ern genutzt werden. Eine variable Bestuhlung im gesamten Kirchenraum eröffnet vielfältige Möglichkeiten.

Der Hochaltarraum und die künftige Werktagskapelle erhalten den gleichen Boden. Um mehr Stimmung in die Werktagskapelle zu bringen, entwarf Rainer John eine Kunstverglasung. Auch für Taufen gibt es einen anderen Platz. Der historische Taufstein steht demnächst frei und kommt damit mehr zur Geltung.

Sinnvoll war es, dass die Gemeinde das Inventar auslagerte, so Kirchenpfleger Bernhard Greimel. Die Arbeiten am neuen Fußboden brachten viel Staub mit sich, als die Betonplatte im Unterbau geöffnet und teilweise abgetragen wurde. Über die Bodenplatte hatte sich Feuchtigkeit im Untergrund ausgebreitet; jetzt verhindern dies Feuchtigkeitssperren.

Alte Heizung

störte Gottesdienste

Die Arbeiten waren zudem Voraussetzung für die neue Fußbodenheizung in der Werktagskapelle. Die übrige Kirche heizte ein an die Heizung angeschlossenes Lüftungssystem. „Die alte Kirchenheizung hat nicht mehr funktioniert, war ohnehin in die Jahre gekommen und verbrauchte zu viel Energie“, erklärt Greimel. Während des Gottesdienstes konnte sie wegen der störenden Geräusche ohnehin nicht laufen.

Jetzt ist in den Keller eine moderne Heizungsanlage eingebaut und die Fußbodenheizung unter einem neuen Fußboden verlegt. Zugleich haben die Unternehmen die Lüftungskanäle im Gotteshaus erneuert. „Ein sehr großer Aufwand“, so Pfarrer Martin Straßer.

Die Wände sind gereinigt. Das Mauerwerk ist, wo nötig, stabilisiert. Das Gerüst im Kirchenschiff ermöglicht es, jeden Quadratmeter der Wand und die Deckengemälde zu erreichen. Fachleute der Diözese haben die Gemälde und Decken eingehend untersucht und sich ihre Meinung über die nötigen Sanierungsarbeiten gebildet. Dann hat die Diözese die Finanzentscheidungen getroffen.

Jetzt laufen die Malerarbeiten. Die Deckengemälde werden aufbereitet und die Einrichtungsgegenstände in den Werkstätten der Restauratoren untersucht und bei Bedarf restauriert. Pfarrer Straßer hofft, dass er Weihnachten in der Pfarrkirche feiern kann.

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