Schaurig-schönes „Auslaffn“ in Schleching

von Redaktion

Viele Zuschauer säumten den Weg zur alten Scheune beim Wiaschdei beim Auslaffn der Geigelstoa Pass in Schleching. Der Klang der Glocken der nahen Pfarrkirche vermischte sich mit wildem Gerassel hinter dem Scheunentor. Erst quoll nur Rauch durch die Spalten nach draußen, dann aber stürzten die wilden Krampusse plötzlich heraus. Nur die ganz Mutigen blieben stehen, bekamen gleich die Ruten zu spüren und wurden mit schwarzem Ruß in den Gesichtern gekennzeichnet. Furchterregend sahen sie aus in ihren Ziegen- und Schaffellen, den geschnitzten Holzmasken mit großen Hörnern und schauerlichen großen Zähnen. An dicken Gurten um die Hüften trugen sie große lärmende Kuhglocken. Schlagartig wurde es wieder ruhig, als der heilige Nikolaus mit fünf schneeweißen Engeln am Scheunentor erschien. Die Krampusse duckten sich und bildeten eine Gasse. In Schleching ist es seit langer Zeit Brauch, dass der Nikolaus mit seinen Engeln und den wilden Krampussen vom Geigelstein herabsteigt und von Haus zu Haus geht, um den Bewohnern den häuslichen Segen zu spenden. Die Krampusse verkörpern das Böse und Finstere. Seit 13 Jahren besteht der „Geigelstoa Pass Schleching“. Die Mitglieder wollen das Brauchtum in der Adventszeit erhalten. Als „Pass“ bezeichnet man die Gruppe, die aus dem Nikolaus, mehreren Krampein und Engeln besteht. Die Geigelstoa Pass tritt wieder auf beim Christkindlmarkt in Schleching am Samstag, 9. Dezember, um 18 Uhr und Sonntag, 10. Dezember, um 17 Uhr auf dem Schulhof mit der Uraufführung des Stückes „Geigelstoa Schäbara“. Foto Wunderlich

Artikel 1 von 11