Seeon – Die zahlreichen Gäste bei der Vernissage bewunderten Kunstwerke aufstrebender junger Holzkünstler, die im Rahmen eines von der Danner-Stiftung unterstützten schulinternen Wettbewerbs entstanden sind. Anstelle des üblichen Adventsmarkts in den Räumen des ehemaligen Klosters hatte man sich heuer für ein Alternativprojekt entschieden und die traditionsreiche Schnitzschule für eine Ausstellung gewonnen.
Die Werke der Schüler zeugen von großem schöpferischem und handwerklichem Talent. Innerhalb von drei Wochen hatten sie zu vorgegebenen Themen Entwürfe realisiert, die von einer externen Jury bewertet wurden. Beeindruckend sind insbesondere die unterschiedlichsten gestalterischen Umsetzungen des Themas „Schlaf“. Ein Selbstporträt zeigt in fast lebensgroßer Büste, eine in erholsamem Schlummer versunkene junge Frau, ihre Gesichtszüge in Tiefenentspannung, ihr Kopf leicht himmelwärts gerichtet. Den „tierischen“ Schlaf einer Giraffe, mit kunstvoll gewundenem langen Hals, ihren Kopf auf dem eigenen Rücken ablegt, weckt im Betrachter die Lust, mit den Fingern darüberzufahren und zu spüren: Holz lebt.
Ein anderes Werk zeigt eine junge Frau, die in sommerlich leichter Bekleidung, in halb liegender Haltung, an einen Baum gelehnt, einen Tagtraum träumt. Im Themenbereich Tiere sind fantasievoll ausgestaltete Insekten, Schnecken, Pferde und ein prachtvoller Turmfalke zu bewundern. Bei den geschreinerten Werken sind die unterschiedlichsten Sitzmöbel, vom dreibeinigen Hocker, bis zum langbeinigen Tischhocker mit sattelförmiger Sitzfläche, aber auch eine ausgefallene Garderobe und kleine Tischchen ausgestellt. Dabei wird dem Betrachter bewusst, wie viele unterschiedliche Holzarten verwendet werden können, ob nun in Schreinerarbeit oder als Schnitz-Kunstwerk. Jede Holzart hat ihre eigene Struktur, unterschiedliche Härte und Farbtönung.
Für die Schüler ist die Ausstellung eine wertvolle Erfahrung und eine Möglichkeit, die eigenen Werke in Gesprächen und Erläuterungen mit Kunstinteressierten zu reflektieren.
Geöffnet bis Ende Januar, nur nicht in den Weihnachtsferien
Die Ausstellung ist täglich bis zum 21. Dezember und dann wieder ab 8. Januar zu besichtigen – letztmals am 28. Januar. An den Wochenenden 9. und 10. sowie 16. und 17. Dezember, samstags von 13 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 17 Uhr können die Besucher mit Schülern der Berufsfachschule ins Gespräch kommen.