Leserbrief an die Redaktion

Steuergelder verschwendet

von Redaktion

Zum Bericht „Gemeinde hakt Kauf von Wohnungen ab“ im Lokalteil:

Erst in der Sitzung erfuhr ich durch eine äußerst lange Beschlussvorlage, dass ich der Gemeinde wohl einen Vergaberechtsverstoß vorgeworfen hätte – das unterstellte man meinem schriftlich eingereichten Antrag. Den Umgang mit mir als Bürger empfand ich in dieser Situation nicht als wertschätzend.

Das war nie die Intention meines Antrags. Mich als Steuerzahler schrecken einzig die hohen Kosten ab, die der Wohnungskauf für den bezahlbaren Wohnraum in der Priener Straße mit sich bringt. Hätte man doch viel wirtschaftlicher handeln können und Steuergelder sparen können, wenn man jemanden gesucht hätte, der dort zwölf Wohnungen zum Beispiel nach den Richtlinien der Wohnungsbaugesellschaften baut. So hätte ein Angebotsvergleich stattfinden können, und ein geringerer Preis als von über 4000 Euro pro Quadratmeter wäre möglich gewesen. Dem Steuerzahler wäre eine große Belastung erspart worden.

Hätte man mir – wie schriftlich in Aussicht gestellt – Rederecht gegeben, dann hätte ich die Absicht meines Antrags erläutern können. Aber es ist wohl einfacher, den Bürger stillzustellen, ihm eine falsche Intention zu unterstellen und dann den Antrag so abzuarbeiten, wie er am einfachsten abzubügeln ist.

Eine weitere Enttäuschung im Umgang mit dem Bürger erlebte ich noch in derselben Sitzung, als Frau Simon, die Sepp´n-Bäuerin, bei einem sie betreffenden Antrag sehr unfreundlich das Wort genommen wurde. Vom guten Miteinander, das der Bürgermeister immer wieder betont, war nicht viel übrig – übrigens auch im Gemeinderat nicht, wo der Rathauschef sich nicht scheute, einzelne Mitglieder des Rates scharf anzureden beziehungsweise zurechtzuweisen, wenn Aussagen gemacht wurden, die nicht seiner Meinung entsprachen. Ambiguitätstoleranz heißt hier das Stichwort, Herr Bürgermeister: Andere Meinungen akzeptieren können, ohne gleich ausfallend zu werden.

Christian Biebl

Bernau

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