Zum Leserbrief „Parkplätze für Lkw“ von Margot Hartmann aus Übersee und den Berichten „Schranke statt Wachdienst“ und „Mit Brummifahrer Auge in Auge“ im Lokalteil:
Bei allem Verständnis für die Bedürfnisse der Lkw-Fahrer muss man dem Ansinnen von Margot Hartmann aus Übersee entschieden widersprechen. Vor Jahren noch war die Belastung unseres Ortes durch Lkw unerträglich. Rund um den Aldi hatte Bernau die Anmutung eines Autohofs: Lkw-Fahrer nutzten vor allem die nahe Neumühlstraße als Wochenendstellplatz, die Chiemseestraße samt Gehwegen und Nebenstraßen war mit Lkw zugeparkt. Schäden an Ortsstraßen und Banketten sowie umgefahrene Schilder waren die Folge. Erst die eingeleiteten Maßnahmen – Sperrung der Neumühlstraße, Halteverbote entlang der Chiemseestraße – führten zu einer spürbaren Entlastung. Die jetzige Vereinbarung mit Aldi, Lkw abzuweisen, zeigt Wirkung: Die Zahl der Lkw hat signifikant abgenommen.
Ein eigener Lkw-Parkplatz, wie von Alexander Herkner (SPD) im Gemeinderat vorgetragen, würde das Gegenteil bewirken: lange Staus an der Einfahrt des meist belegten Parkplatzes oder Lkw, die erst mal eine Runde über die viel zu enge Chiemseestraße drehen. Die von Irene Biebl-Daiber (CSU) befürwortete Öffnung des Aldi-Parkplatzes für Lkw würde zusätzlich zu Konflikten mit den anderen Aldi-Kunden führen. Nein, es bleibt nur der von Bürgermeister Bernhofer eingeschlagene Weg.
Eine ähnliche Situation besteht an den Parkplätzen am Bernauer Bahnhof, deren Kapazität für die vielen Pendler aus dem Achental schlicht nicht ausreicht. Die Anwohner klagen über zugeparkte Ausfahrten in viel zu engen Nebenstraßen und Bernauer Pendler finden keine Parkplätze mehr. Auch hier gilt: Mehr Angebot schafft nur noch mehr Nachfrage. Hier könnten die Pendler-Gemeinden für Fahrgemeinschaften werben oder Busse für ihre Bürger bereitstellen. Wünschenswert wäre noch, dass der geplante Geh- und Radweg zu den Outlets an der Shell-Tankstelle bald kommt und beide Outlet-Standorte Kunden-WCs einrichten.
Dr. Rainer Pausch
Bernau