Leserbrisf an die Redaktion

Mit Landschaft sensibel umgehen

von Redaktion

Zur geplanten Jugendherberge an der Osternacher Straße (Berichte und Leserbriefe im Lokalteil):

Auf der Informationsveranstaltung des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) wurde wiederholt angesprochen, wie jugendfreundlich die geplante neue Jugendherberge ist. Darüber besteht allgemeiner Konsens.

Was jedoch nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass diese Qualität weitgehend vom Standort unabhängig ist, also nicht an den geplanten Standort in Prien-Stock West gebunden ist. Stellt man nun den im Bebauungsplan Nr. 97 festgelegten Standort in den Mittelpunkt der Betrachtungen, so ergibt sich meiner Meinung nach eine andere Perspektive. Die Grundfrage lautet dann: Stellt der Neubau einer Jugendherberge in dem weitgehend unbebauten seenahen Naherholungsgebiet einen Mehrwert für zukünftige Generationen dar, wenn für dieses Ziel ein herausragendes Landschaftsgebiet geopfert werden muss?

Wir sollten uns bewusst machen und sorgfältig abwägen, was wir mit der Bebauung am geplanten Standort zukünftigen Generationen wegnehmen und welchen verbleibenden Rest wir ihnen dafür eventuell übergeben wollen.

In diesem Zusammenhang kommen mir immer wieder Erinnerungen an frühere Initiativen zur Bebauung des Herrnbergs in den Sinn. Auch damals, vor über 40 Jahren, hat sich eine Bürgerbewegung gegen diese Pläne formiert, und ich bin heute zutiefst dankbar, dass der Herrnberg weitgehend eine unbebaute Landschaft geblieben ist.

Ich denke, dass ein möglichst sensibler Umgang mit den herausragenden Landschaftsgebieten unserer ortsnahen Heimat auch einen nachhaltigen wirtschaftlichen Vorteil schafft, der auch zukünftigen Generationen dient und damit auch wirklich jugendfreundlich ist.

Sepp Friedrich

Prien

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