Schleching – „Vor über 2000 Jahren könnte sich ein Teil der Weihnachtsgeschichte im bairischen Judäa so zugetragen haben, als sich die Hirten auf den Weg zum Christkind machten“, erklärte Rudi Ritter, ehe die Kinder – alle zwischen vier und 14 Jahren – das Stück in der Tradition der Hirtenspiele von Tobi Reiser zeigten.
Lippei, ein Gebirgshirte vom Breitenstein, berichtete den Zuschauern, dass ein Engel am Himmel erschienen war, der sie aufgefordert hatte, dem Komet zu der Krippe zu folgen, wo der Heiland geboren worden war. Aufgeregt erzählte er in bairischer Mundart und Versform von seinem kleinen Bruder, der dem Engel recht respektlos Fragen stellte und zurechtgewiesen werden musste.
Als sich Lippei, erschöpft von der Aufregung, schlafen legt, treten weitere Hirtenbuben und -mädchen auf, um sich über die Erscheinung auszutauschen. Bis aus Salzburg und dem Ausseer Land kamen sie herbei und ließen die Zuschauer an humorvollen und bezaubernd vorgetragenen Dialogen teilhaben. Ein Lied sollte dem Jesuskind vorgetragen werden, aber das Ergebnis der Proben überzeugte die Hirten nicht. Sie waren der Meinung, dem Vergleich mit dem Gesang der Engel nicht standhalten zu können. „Is ja koa Kunst bei de do drobn. De kinnan Tag und Nacht lang probn“, stellte der Losei fest. Gemeinsam einigten sich die Hirten, den flotten „Schleiniger“ bei der Krippe vorzutragen.
Die Kinder spielten mit Frohsinn und Hingabe, sie konnten die Botschaft dieses Hirtenspiels – Achtung miteinander, Solidarität, Freude – überzeugend darstellen. Das Publikum war begeistert und spendete am Schluss großen Applaus.