Tag des offenen Denkmals

Salz, Holz und Eisen: Drei Museen mit Spezialprogramm

von Redaktion

Klaushäusl, Holzknechtmuseum und Maxhütte am Sonntag mit besonderem Familien- und Kinderprogramm und freiem Eintritt

Grassau/Ruhpolding/Bergen – „Entdecken, was uns verbindet“ ist das Motto beim „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 9. September. Für den Landkreis Traunstein hat Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika in Zusammenarbeit mit der Maxhütte in Bergen, dem Holzknechtmuseum in Ruhpolding und dem Museum „Salz und Moor“ in Grassau ein Angebot zusammengestellt, das speziell Familien mit Kindern anspricht.

Die Museen verbindet eine thematische Gemeinsamkeit: die wirtschaftlichen Grundlagen der Region. Eisen, Holz und Salz waren viele Jahrhunderte lang die Grundlagen für große Wirtschaftskraft und damit eine Voraussetzung für kulturelle Blüte.

Die bayerischen Soleleitungen waren eine technische Meisterleistung, die im Museum „Salz und Moor“ bestaunt werden kann. Hier befindet sich die einzige noch erhaltene Pumpstation der Leitung mit Gebäuden und Einrichtung zwischen Reichenhall und Rosenheim. Der Bau dieser „ersten Pipeline der Welt“ konnte nur deshalb gelingen, weil Rohstoffe wie Holz und Eisen seit Jahrhunderten in der Region vorhanden waren.

Um 11 Uhr beginnt eine Spezialführung mit Museumsleiter Stefan Kattari: „Rohre, die verbinden – was das Klaushäusl mit der Maximilianshütte in Bergen und den Holzknechten in Ruhpolding zu tun hatte“. Bei der Führung durch die historische Solepumpstation Klaushäusl werden diese Zusammenhänge gezeigt. Begleitend dazu gibt es ein ganztägiges Kinderprogramm, bei dem auch gebastelt werden kann.

Die Maximilianshütte (1562 bis 1932) war eine der bedeutendsten Eisenhütten Bayerns. Berg- und Hüttenleute, Köhler, Holzknechte und Fuhrleute arbeiteten für das Unternehmen. Es prägte das Leben der einstigen Industrieregion Chiemgau. Mehrere Gebäude sind noch erhalten.

Das Museum in einem ehemaligen Werksgebäude gibt Einblicke in die Geschichte, macht deutlich, wie aus Eisenerz Eisen entsteht und vermittelt Kenntnisse über Eisenverarbeitung, Maschinenbau und Gusstechnik. Zu Letzterem bietet Museumsleiter Hans Reich um 13.30 Uhr für Kinder von acht bis 15 Jahren das Gießen mit Zinn in Sandformen wie anno dazumal.

Das Holzknechtmuseum widmet sich dem Leben und der Arbeit der Holzknechte (Waldarbeiter, Forstleute) in den Chiemgauer Bergen. Holz war jahrhundertelang das wichtigste Brennmaterial in der Saline in Traunstein und bei der Eisenverhüttung und Gießerei im nahegelegenen Eisenwerk Maxhütte in Bergen. Als Ansprechpartnerin im Museumsfreigelände mit den Originalnachbauten von Holzknechthütten ist die Leiterin, Dr. Ingeborg Schmid, anwesend.

Derzeit werden im Holzknechtmuseum auch Werke der Künstlerin Stefanie Dirscherl präsentiert, und um 15.30 Uhr zeigt sie in einem Familienprogramm „Vom Holz aufs Papier“, wie vielfältig sich das Material „Holz“ als Vorlage, Muster oder Arbeitsmaterial zum Malen, Zeichnen oder Drucken eignet. Kinder können dabei malen und zeichnen und anschließend ihre Arbeiten mitnehmen.

Zum „Tag des offenen Denkmals“ ist der Eintritt frei – in der Maxhütte von 10 bis 16 Uhr, im Museum „Salz und Moor“ von 11 bis 17 Uhr und im Holzknechtmuseum von 10 bis 17 Uhr. Auch das Sonderprogramm, das speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist, ist kostenlos.

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