Schleching – Der Malerbetrieb Scheck will eine zentrale Heizstation für seine Firmengebäude bauen. Die benachbarten kommunalen Gebäude könnten ebenfalls an diese Nahwärmeversorgung angeschlossen werden. Darüber diskutierte der Gemeinderat in jüngster Sitzung.
Seit etwa 18 Jahren werden die Schule, der Kindergarten, das Rathaus und das Bürgerhaus über eine zentrale Heizung im Keller des Schulgebäudes versorgt. Dieser Pelletkessel, Baujahr 2003, ist in schlechtem Zustand und müsste saniert werden. Auch beim Brandschutz müsste eine gesonderte Prüfung stattfinden. Daher gibt es nun Überlegungen zum Anschluss der Gemeindeobjekte an eine externe Heizversorgung auf Hackschnitzelbasis.
Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer des Ökomodell Achental, erläuterte dem Gremium drei mögliche Varianten: den Anschluss an den neuen externen Versorger, den Neubau eines Heizkessels oder dass alles bleibt, wie es ist.
Die Vorteile – auch auf monetärer Seite – sieht Wimmer klar bei der Variante I. Hier würde der anstehende Um- oder Neubau der Heizanlage entfallen, ebenso die Prüfung des Brandschutzes aufgrund der externen Heizquelle. Auch der Personalaufwand zur Kesselbetreuung und der Brennstoffeinkauf fielen dann weg. Der frei werdende Raum im Keller der Schule stünde als Lagerraum zur Verfügung. Die Ersparnis für die Gemeinde errechnete Wimmer mit 20,75 Prozent, rund 6430 Euro pro Jahr (bei zwölf Jahren Laufzeit).
Einziger Minuspunkt bei dieser Variante sei, dass die Wärmeversorgung damit in externe Hände gelegt wird, – allerdings in die eines verlässlichen und örtlich bekannten Versorgers.
Bei der Variante II überwiegen die Minuspunkte, wie der hohe Kostenaufwand für den Umbau- oder Neubau des Kessels (über 80000 Euro), das Problem des Brandschutzes und damit die Möglichkeit, dass der Heizraum so nicht mehr genutzt werden könnte. Vorteile, so Wimmer, wären die eigene Wärmebereitstellung und die Ungebundenheit an einen Liefervertrag.
Variante III, dass alles bleibt, wie es ist, sei keine Option, denn ein Ausfall des Kessels wäre jederzeit möglich und dann müsse auf den Solo-Betrieb des Ölbrenners mit größerem Kostenaufwand umgestellt werden. Zudem, so Bürgermeister Josef Loferer, sei für eine Öko-Gemeinde und als Bergsteigerdorf inakzeptabel, auf eine nicht nachhaltige Energie wie Öl zurückzugreifen. Der einzige Vorteil dieser Variante wäre, dass vorerst keine Investitionskosten und Bauaufwand für die Gemeinde entstehen.
Wolfgang Wimmer wies darauf hin, dass bald eine Entscheidung getroffen werden muss, da die Firma Scheck ihr Angebot der externen Heizversorgung nicht lange halten kann und die genannten prekären Punkte (desolater Heizkessel und Brandschutz) gelöst werden sollten. Andi Hell bekräftigte, dass es gerade beim Thema „Brandschutz“ schwierig werden könnte.
Elfie Bachmann bekundete, dass sie zwar grundsätzlich für die Variante I sei, erinnerte aber, dass man schon einmal einen externen Anbieter hatte, was nicht gut ging. Im Jahr 2011 war die Gemeinde deshalb gezwungen, die Anlage für 60000 Euro abzulösen. Bachmann stellte aufgrund dieser Erfahrung den Antrag, dass bei dieser weitreichenden Entscheidung neben dem Ökomodell Achental ein weiterer externer Fachbetrieb die vorgestellten Varianten überprüfen und beratend tätig werden sollte. Dieser Antrag wurde mit vier zu sieben Stimmen abgelehnt.
Der Bürgermeister machte den Beschlussvorschlag, dass der externen Wärmeversorgung durch die Firma Scheck grundsätzlich zustimmt wird, aber die vertraglichen Angelegenheiten noch geprüft und dann gesondert abgestimmt werden soll. Das Gremium stimmte mit 9:2 zu.