Marquartstein – „In Marquartstein gibt es auch im Ortszentrum relativ viele Parkplätze“, sagte Bürgermeister Andreas Scheck (Bürger für Marquartstein) in der Gemeinderatssitzung. Doch die Nutzung entspreche nicht immer dem zugedachten Zweck. Darum soll es künftig ein neues Parkkonzept geben. Doch da eine Regelung ohne Kontrolle nichts helfe, müsste die Einhaltung der Parkzeiten und die Nutzung der Parkflächen überwacht werden.
Wie Scheck weiter ausführte, stehen auf den Parkplätzen auch zum Teil Pkw-Anhänger und Wohnmobile für einen längeren Zeitraum. Für ihn müssten übergreifende Regelungen her, damit sich das Parkplatzproblem nicht verlagert.
Die ersten
zwei Wochen
noch keine Knöllchen
Im Sommer 2018 hatte der Gemeinderat eine Erweiterung der Mitgliedschaft im Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern für den ruhenden Verkehr beschlossen. Im März erfolgte eine Begehung der Parkflächen mit Experten vom Zweckverband, die daraufhin ein Konzept für die Beschilderung und betroffenen Straßen ausarbeiteten.
Nun liegt das Konzept vor. Bei der Sitzung nahm sich das Gremium Zeit, beriet jeden der neun Bereiche einzeln und stimmte für jeden Parkplatz und für jede betroffene Straße einzeln ab. In den ersten zwei Wochen der Einführung wird es einen „weichen“ Beginn geben. Das heißt, dass es bei Verstößen nicht gleich einen Strafzettel gibt, sondern der Autofahrer unterm Scheibenwischer einen Flyer findet, in dem auf die Regeln hingewiesen wird.
Beim Abstimmungsmarathon gab es acht einstimmige Entscheidungen für die künftige Regelung und eine mit drei Gegenstimmen. Hier ging es um das absolute Halteverbot im Winter in der Bruckfeldstraße. Durch dieses sollen die Schneeräumarbeiten gewährleistet werden. Peter Lloyd (Grüne/Offene Liste) brachte den Einwand, dass durch das absolute Halteverbot besonders ältere Personen betroffen wären, die zum Zahnarzt müssten. Deren Angehörige könnten dann nicht mehr kurz mit dem Auto anhalten, um das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Er plädierte für ein eingeschränktes Halteverbot.
Bei der Abstimmung schlossen sich Bürgermeister Scheck und Zweite Bürgermeisterin Claudia Kraus (Grüne/Offene Liste) Lloyds Ansicht an und stimmten gegen das absolute Halteverbot, das letztlich aber beschlossen wurde.
In der Loitshauser Straße gilt künftig von der Einmündung des Niedernfelser Weges bis etwa zur Zufahrt der evangelischen Pfarrkirche ein beidseitiges eingeschränktes Halteverbot. Hier kommt es durch parkende Fahrzeuge auf der Fahrbahn in der unübersichtlichen Kurvensituation immer wieder zu gefährlichen Situationen und Behinderungen. Das Gremium stimmte unisono für das eingeschränkte Halteverbot.
Im Wesentlichen wird in der Staudacher Straße zwischen 7 und 18 Uhr eine zweistündige Parkdauer gelten. Auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus soll es keine zeitliche Beschränkung geben. Wobei durch Schilder speziell auf die Parkmöglichkeiten für Busse und Wohnmobile im hinteren Bereich hingewiesen werden soll.
Katja Kink (Bürger für Marquartstein) meinte, dass ein spezieller Hinweis für die Parkmöglichkeit für Wohnmobile die Besitzer ermutigen könnte, dort zu campen. Darauf meinte Scheck, mit dem Schild solle signalisiert werden, dass es auch für Wohnmobile eine Parkmöglichkeit gibt. Die Wohnmobileigentümer wüssten durchaus, dass auf Parkplätzen das Campen nicht erlaubt sei.
Für die Parkplätze mit Lademöglichkeit für die Elektroautos am Rathausparkplatz wird es noch zu einer Regelung kommen, dass diese wirklich nur für den Ladevorgang und nicht für das dauernde Parken genutzt würden, so Scheck.
Auf die prekäre Parksituation im Mühlfeldweg sei er von einigen Anwohnern hingewiesen worden, sagte Simon Bauer (Bürger für Marquartstein). Hierauf meinte Scheck, dass es dort nach der neuen Beschilderung sicher zu Kontrollen kommen werde. Auch werde künftig sicher auf Hinweisen von Anliegern die Überwachung entsprechend gestaltet werden. Im Weiteren wird es für den Parkplatz an der Grundschule Parkausweise mit einer zeitlichen Begrenzung geben, damit er zu den restlichen Zeiten allgemein genutzt werden kann. Die Pettendorfer Straße, Loitshauser Straße und Windeckstraße sind im Konzept zum Teil nur durch Erneuerung der Schilder betroffen.
Hinweistafeln, damit auch der Auswärtige sich auskennt
In den Zusammenhang mit der neuen Parkplatzregelung an der Grundschule brachte Klaus Hell (Bürger für Marquartstein) die Frage ein, wie es mit der Engstelle an der Burgstraße aussehe. Ortsunkundige schätzten die Situation mit der Verjüngung der Straße immer wieder falsch ein. „Wäre hier nicht eine Regelung mit ,Vorfahrt gewähren‘ sinnvoll?“, meinte Hell. Der Bürgermeister sagte zu, die Lage zu prüfen und die Erkenntnisse in einer späteren Sitzung vorzustellen. Abschließend sagte Scheck, dass zum Gesamtkonzept entsprechende Hinweistafeln gehören, damit der Besucher sofort sieht, wo er im Ort parken kann.