Wolf und Bär gefährden die Almen

von Redaktion

Bezirksbauernschaft Schleching berät sich mit dem Almwirtschaftlichen Verein

Schleching – Die „Neuen waren die Alten“: Maria König ist Bezirksalmbäuerin. Sie und ihr Vertreter Max Heiß sind beim Treffen der Bezirksalmbauernschaft einstimmig wiedergewählt worden. „Unsere Almwirtschaft muss sich mit vielen neuen Problemen auseinandersetzen“, sagte Bürgermeister Josef Loferer. Josef Glatz, der neue Vorsitzende des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern (AVO), klagte über den Bürokratismus sowie über die knappen Kassen für das Bergbauernprogramm.

Den Lebensraum

erhalten

Der Geschäftsführer des AVO, Hans Stöckl, gab einen anschaulichen Rück- und Ausblick über die Aktivitäten des Vereins. Hier nahm das Thema „Wolf“ einen großen Raum ein. Das Fazit ist: Wenn die Wolfspopulation zunimmt, werden viele Almbauern aufgeben und die Almen nicht bestoßen, also kein Vieh auf die Alm treiben. Stöckl wünschte sich für die Almbauern ein wolfsfreies Gebiet, damit die Almwirtschaft und damit auch der Lebensraum für Insekten und Almpflanzen in der Zukunft erhalten bleiben. Mit Bildern aus dem letzten Jahr warb Stöckl für Kurse, wie den Almlehrkurs und den Almschnupperkurs, der besonders für Menschen ohne Almerfahrung interessant ist. Die Hauptalmbegehung und der Almbauerntag werden 2020 in Reit im Winkl stattfinden sowie ein Almpflegetag in Unterwössen.

Geplant ist ein Arbeitskreis für das AlmweideManagement.

In der anschließenden Diskussion zeigte sich, dass der Wille zur Akzeptanz des Wolfes durchaus da ist. Er wird aber überschattet von dem fast unlösbaren Problem, den Schutz der Tiere auf der Alm zu gewährleisten.

Es ging auch um ganz praktische Fragen: Wie gehandelt werden muss, wenn der Verdacht auf Bär- oder Wolfsriss auftritt. Auf jeden Fall gilt es, schnell zu handeln. Die Wunde beim Tier darf nicht gesäubert werden, das sei wichtig für die Genanalyse.

Das betroffene Tier sollte mit einer weißen Plane abgedeckt werden, um keine Nachnutzer anzulocken. Auch die Frage, was getan werden muss, wenn ein Almtier in eine Schlucht fällt und schwer geborgen werden kann, kam auf. Wer darf das Tier von seinen Leiden erlösen? Veterinär Dr. Jürgen Schmid meinte, ein amtlicher Tierarzt. Paul Höglmüller vom Forstamt Traunstein fügte an, dass bei einem Notfall ein Jäger eingreifen dürfe.

Abschließend hielt Ludwig Entfellner, Bürgermeister von Unterwössen, ein Plädoyer für den Erhalt der Almen. Sein Credo lautete: „Nicht übereinander, sondern miteinander reden!“.wun

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