Ein Berufsleben fürs Landschulheim Marquartstein

von Redaktion

Rudolf Thanner feiert 90. Geburtstag – Seit 1956 in der katholischen Pfarrgemeinde engagiert

Marquartstein – 40 Jahre war Rudolf Thanner Lehrer am Staatlichen Landschulheim, noch weit länger – bis heute – engagiert er sich in der katholischen Kirchengemeinde „Zum Kostbaren Blut“ in Marquartstein. Kürzlich feierte er mit seiner großen Familie, drei Kindern, sieben Enkeln und einem Urenkel, seinen 90. Geburtstag.

Da Rudolf Thanner nach wie vor im öffentlichen Leben aktiv ist, ist es kein Geheimnis, dass er sowohl geistig als auch körperlich in beneidenswert guter Verfassung ist. „Man muss körperlich und geistig beweglich bleiben“, meint er selbst dazu, aber er habe wahrscheinlich auch „gute Gene“. Sein Vater starb erst im Alter von 95 Jahren und sein älterer, jetzt 94-jähriger Bruder, lebt als emeritierter Professor in den USA, die drei Jahre jüngere Schwester ist ebenfalls bei guter Gesundheit. Am 26. Dezember 1929 in Altötting geboren, besuchte Thanner dort die Volksschule und später die Oberschule in Burghausen. Nach dem Abitur studierte Thanner Chemie, Biologie und Erdkunde in München, von Anfang an mit dem Wunsch, Lehrer zu werden.

Einziger Kandidat für den Pfarrgemeinderat

1956 kam Thanner als junger Studienrat an das Staatliche Landschulheim in Marquartstein, wo er auch als Erzieher im Internat eingesetzt war. Durch einen Studienfreund lernte Thanner seine ebenfalls im Kirchenchor aktive, spätere Frau Jutta kennen. Sie heirateten 1962. Ein Jahr später wurde die ältere Tochter Ulrike geboren, vier Jahre später Andrea und 1972 Sohn Matthias.

Von Anfang an war Rudolf Thanner in der katholischen Pfarrgemeinde in Marquartstein engagiert. In den 1960er-Jahren wurden erstmals Pfarrgemeinderäte gegründet, wo er sich – aus Mangel an weiteren Kandidaten – „wohl oder übel“ zum Amt des Vorsitzenden bereit erklärte, wie er erzählt – er blieb es rund 30 Jahre lang. Er erlebte eine ganze Reihe an Pfarrern in Marquartstein, angefangen von Josef Kaul, über Winfried von Essen, Bogdan Pywowarcyk bis zu Otto Höher und heute Andreas Horn und Ruhestandspfarrer Hanns Krämmer.

Anfang der 1970er-Jahre setzte sich Thanner mit einigen anderen sehr dafür ein, dass in Marquartstein endlich der dringend benötigte Kindergarten unter Trägerschaft der katholischen Kirche gebaut wurde. In der Zeit war er auch eine Wahlperiode im Gemeinderat tätig. Seine eigentliche Wirkungsstätte sah er aber bald wieder in Kirche und Schule, wo er über Jahrzehnte Vertrauenslehrer und Fachbetreuer für seine naturwissenschaftlichen Fächer war.

In den 1990er-Jahren bat ihn Pfarrer Höher, Kurse als Wortgottesdienstleiter zu belegen, sodass Thanner von da an immer wieder auch Gottesdienste halten konnte.

Mit seiner Frau Jutta teilt er seine große Leidenschaft für klassische Musik. Beide besuchen oft und gerne große Konzerte in München, Salzburg und Bayreuth. Aktiv waren beide noch bis 2019 im Kirchenchor. Und noch immer unterstützt er seine Frau im Organisationsteam der monatlichen Seniorennachmittage, der Seniorenausflüge und Lichtbildervorträge.

Sein größter Wunsch? „Noch lange gesund zu bleiben und Enkel und Urenkel so lange wie möglich aufwachsen zu sehen“. gi

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