Neuer Wohnraum im Schlackenhaus

von Redaktion

Auf dem Aeral der Maxhütte in Bergen gehen die Sanierungen in die nächste Runde

Bergen – Das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, hat für die Gemeinde Bergen hohe Priorität. Nachdem im ehemaligen Kassierhaus auf dem Areal der Maxhütte bereits vier neue Wohnungen entstanden sind, macht sich die Kommune mit der Sanierung des „Schlackenhauses“ erneut ans Werk. Als Eigentümerin des Gebäudes reichte sie nun den Bauantrag dazu ein, der vom Gemeinderat einstimmig genehmigt wurde.

Denkmalschutz liegt
Gemeinde am Herzen

Vor der Abstimmung stellte Architektin und Gemeinderatsmitglied Sabine Babl (Grüne) von der Architektengemeinschaft Sylvester Dufter aus Siegsdorf die Planung vor: „Geplant sind insgesamt 19 neue Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen sowie Balkone.“ Die markante Außentreppe solle wegfallen. Dafür werde es einen großräumigen Haupteingang geben. Vorrang habe die Barrierefreiheit. Babl erinnerte auch an den Denkmalschutz: „Die Fassade des Hauses wird beibehalten.“ Im Untergeschoss soll es laut der Architektin einen Aufzug geben; teilweise soll das Haus unterkellert werden. Einen großen Vorteil habe das Gebäude bereits: „Die Schlacke an den Außenwänden des Hauses verfügt über eine gute Wärmedämmqualität.“

Die Überprüfung der Statik habe ein positives Ergebnis erbracht. Bei den Fenstern werde es eine Mehrfachverglasung geben. Babl zeigte sich davon überzeugt, dass nach der Sanierung ansprechende und bezahlbare Wohnungen vorhanden sein werden und die Gemeinde Bergen mit Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung „ihre große soziale Einstellung“ gegenüber den Bürgern zeigen könne.

Bürgermeister Stefan Schneider (Grüne) erwartet den baldigen Sanierungsbeginn und kündigte die komplette Einrüstung des zum Teil denkmalgeschützten Hauses an. Dass dem Denkmalschutz neben der Entstehung von neuem Wohnraum gebührend Rechnung getragen wird, darüber freut man sich fraktionsübergreifend. Zahlen und einen Planungszeitraum für das Bauprojekt konnte die Gemeinde noch nicht nennen.

Königliche Maxhütte

Das Bergener Eisenhüttenwerk ist heute ein Industriedenkmal und dokumentiert den Bestand eines frühen Hüttenwerkes, das einst zu den führenden in Bayern gehörte. 1561 gegründet, wurde es 1824 nach einem Besuch des Bayernkönigs Max I. Joseph in„ Maximilianshütte“ umbenannt. Die Anlage umfasst vor allem Gebäude des frühen 19. Jahrhunderts. Nach dem Ende des Erzabbaus 1881 wandelte sich die Maximilianshütte zum Gießereibetrieb und Maschinenbauer. Bis zur Schließung 1932 prägte dieser die Industriegeschichte des Chiemgaus. 2002 eröffnete das „Museum Maxhütte“.

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