Prien – Einen regelrechten Wahlkrimi gab es gestern Abend in Prien. Nach der Auszählung des ersten Wahlbezirks gab es nur 0,4 Prozentpunkte (sechs absolute Stimmen) Unterschied zwischen Annette Resch (CSU) und Andreas Friedrich (ÜWG). Ein Wimpernschlag. Letztlich drehte sich dann das Blatt und Friedrich siegte mit 52,5 Prozent (3024 Stimmen). Auf Resch entfielen 2736 Kreuze und somit 47,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag laut vorläufigem Endergebnis bei 65,6 Prozent.
Dank für das
Vertrauen der Wähler
und der Unterstützer
„Überglücklich über den Wahlausgang“ ist der neue Bürgermeister eigenen Angaben zufolge. „Ich danke allen, die an mich geglaubt haben, allen, die mich unterstützt haben und natürlich allen Wählern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben“, so Friedrich. Zu den ersten Gratulanten gehörten neben guten Freunden der stellvertretende Landrat Dieter Kannengießer, Priens noch amtierender Bürgermeister Jürgen Seifert sowie sein Stellvertreter Hans-Jürgen Schuster.
Gute Zusammenarbeit
mit allen ist
Friedrich wichtig
Die vergangenen sechs Monate seit der Nominierung sind laut Friedrich eine anstrengende und zugleich wertvolle Zeit gewesen. „Ich habe vieles daraus gelernt und gehe mit diesem Wissen in die kommenden sechs Jahre als Bürgermeister“, betonte er.
Er würdige explizit den fairen Wahlkampf mit allen Bewerbern um das Bürgermeisteramt und freue sich auf die gute Zusammenarbeit im Priener Gemeinderat ab Mai.
Friedrich kehrt dabei zurück ins Priener Rathaus. Nachdem er von der Gemeindeverwaltung ins Landratsamt gewechselt war, kommt er jetzt statt als Kollege als Chef zurück. „Das mag vielleicht am Anfang etwas komisch sein, aber wir kommen alle gut miteinander aus. Da bin ich sicher“, so Friedrich. Für seine Arbeitsweise sowie für die bevorstehende Amtsperiode gelte, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen soll, nicht der Bürokratismus. Er will die Idee einer Ortsumfahrung für Prien aufgreifen und vorantreiben sowie die Sanierung der bestehenden Infrastruktur in Angriff nehmen. „Den kommunalen Wohnungsbau und die energetische Sanierung der gemeindlichen Liegenschaften sehe ich ebenfalls als Herausforderung, die wir anpacken müssen“, hatte er im Wahlkampf den Priener Bürgern zugesagt. Um einen möglich reibungslosen Übergang zu schaffen, will er zeitnah das Gespräch mit Seifert und der Verwaltung suchen, um „überall auf dem aktuellen Stand der Dinge bei den verschiedenen Projekten zu sein“. Dazu hofft er, dass er sich ein wenig aus dem Dienst im Landratsamt Rosenheim herausziehen kann – insofern dies angesichts der Corona-Krise möglich ist.
Bei Gegenkandidatin Annette Resch saß die Enttäuschung offenbar tief. Sie war für eine Stellungnahme zum Wahlausgang gegenüber unserer Zeitung nicht zu erreichen.