Traunstein – Es waren verstörende Bilder, die Ermittler auf den Laptops und dem Smartphone eines Verdächtigen fanden. Sie sollen den Mann aus dem Chiemgau zeigen, wie er sich an seiner leiblichen Tochter und an seiner Stieftochter vergeht. Heute beginnt vor dem Landgericht Traunstein die Verhandlung, in der sich der 59-Jährige wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Herstellens und des Besitzes von Kinderpornografie verantworten muss.
Die Ermittler waren im Herbst vergangenen Jahres durch einen „Hinweis aus seinem Arbeitsumfeld“ auf den 59-Jährigen aufmerksam geworden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Bei einer Durchsuchung seines Anwesens und seines Autos im Oktober 2019 stellten die Beamten ein iPhone sowie zwei Apple MacBooks sicher, auf denen sie die Bilder entdeckten.
Demnach glauben die Behörden zumindest in einer Reihe von Fällen genau belegen zu können, was der Mann im Zeitraum eines Jahres seiner zunächst achtjährigen Stieftochter und seiner damals zweijährigen leiblichen Tochter antat.
Es soll in einer Nacht vor zwei Jahren gewesen sein, als sich der Mann im Kinderzimmer seiner Stieftochter, damals acht Jahre alt, näherte, und sich an dem schlafenden Kind verging. Was genau er dabei tat, zeigten offenbar vier Videosequenzen. Danach soll der Mann seine Stieftochter noch mindestens fünfmal missbraucht haben. Seinen Trieb konnte der Mann offenbar nur kurz bändigen. Nachdem er sich in der ersten durch seine eigenen Bilder belegten Nacht an seiner Stieftochter vergangen hatte, tat er laut Klageschrift am folgenden Morgen im Schlafzimmer seinem kleinen leiblichen Kind Gewalt an. Die Frau des Mannes schlief währenddessen in einem andern Zimmer. Er überfiel seine kleine Tochter zu einem späteren Zeitpunkt nochmals. Die Bilder, die er offenbar mit seinem iPhone von seinen Untaten machte, könnten dem 59-Jährigen zum Verhängnis werden. Für die Vergehen, die ihm zur Last gelegt werden, sind bis zu 15 Jahre Haft möglich. we