Übersee – Ein positives Resümee über das vergangene Jahr haben Vorsteher Matthias Stöger und Geschäftsführer Winfried Hannappel vom Wasserbeschaffungsverband (WBV) Übersee in der jüngsten Ausschusssitzung gezogen. Dazu gehörte ein gesunder Haushalt, steigende Mitgliedszahlen und eine konstant gute Trinkwasserqualität. Ein negativer Aspekt war ein Normenkontrollantrag beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gegen die Schutzgebietsausweisung Aumühle, die nach jahrelangen Bemühungen im vergangenen Jahr ausgesprochen worden war.
Geschäftsführer Hannappel informierte in seinem Tätigkeitsbericht für 2019 über die Aufnahme von sieben neuen Mitgliedern, was einen Gesamtmitgliederstand von 1396 zum 31. Dezember 2019 erbrachte. Aktuell liege man bereits bei über 1400 Mitgliedern.
Vielfältig waren laut Hannappel die Maßnahmen und Tätigkeiten im vergangenen Jahr mit Unterhaltungsarbeiten und Wartungen an den Betriebsanlagen, Neubaumaßnahmen und Erschließungen, Reparaturen, Zählerablesungen im Herbst sowie die Überwachung und Kontrollen der Betriebsanlagen und Schutzgebiete.
Allein bei den Unterhaltsarbeiten im Leitungsnetz habe man unter anderem 285 Wasserzähler ausgewechselt, 20 Hausanschlüsse erneuert sowie drei Rohrbrüche an den Hauptleitungen und 19 an den Hausanschlussleitungen repariert.
Hinsichtlich der Trinkwasserqualität habe man laut Hannappel keine Sorgen: „Alle 30 durchgeführten Trinkwasseruntersuchungen haben einwandfreie Werte ergeben.“
In Sachen „Corona“ wies der Geschäftsführer auf einige Neuerungen hin. So werden heuer die Wasserzähler nicht mehr persönlich abgelesen. Stattdessen werden Ablesekarten verschickt und die Bürger um Mithilfe gebeten.
Was die beschlossene Absenkung der Mehrwertsteuer vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 anginge, sei die praktische Umsetzung noch ungewiss.
Etwas sauer stieß Hannappel der Normenkontrollantrag von zwei Mitgliedern beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof auf, mit dem die Schutzgebietsausweisung Aumühle aufgehoben werden soll. Zu diesem Verfahren ist der WBV als Begünstigter beigeladen worden. Die Antragsbegründung zielt Hannappel zufolge hauptsächlich darauf ab, dass das bestehende Schutzgebiet Bachham mit seinen zwei Brunnen in der Lage sei, Übersee ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen, ohne dass es einer weiteren Schutzgebietsausweisung in Aumühle bedürfe. Man rechne mit einer Verfahrensdauer von etwa zwei Jahren.
Ein beruhigendes Polster mit einem steuerlichen Gewinn von rund 113500 Euro wies der Abschluss des Haushalts für 2019 aus. „Dieses Geld ist jedoch nicht in bar vorhanden, sondern steckt praktisch im Betrieb“, räumte Vorsteher Stöger ein.
Auch für das laufende Jahr ist die Finanzlage beruhigend. Den Erlösen von rund 428000 Euro stehen Aufwendungen von 365000 Euro im Verwaltungshaushalt gegenüber. Die meisten Ausgaben sind für Löhne und Gehälter (171000 Euro) und Reparaturen (50000 Euro) angesetzt.
Die Ausschuss- und Verbandsmitglieder stimmten dem Haushalt für 2020 einstimmig zu. vd