PrienPartner wollen Vorreiter sein

von Redaktion

Trotz Corona-Pandemie Erntedankmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag am 4. Oktober

Prien – Am Sonntag, 4. Oktober, wird auf dem Marktplatz ein Erntedankmarkt stattfinden und die Geschäfte im unmittelbaren Umkreis dürfen zum verkaufsoffenen Sonntag aufmachen. Davon ist Dr. Herbert Reuther, Vorsitzender der PrienPartner, überzeugt. Mit dieser Veranstaltung spiele der Gewerbeverein Vorreiter im Landkreis Rosenheim. Märkte unter Corona-Auflagen gab es schon, aber seines Wissens nicht in Verbindung mit einem verkaufsoffenen Sonntag.

Reuther schaut zufrieden aus, als er mit dem Ausdruck einer Mail aus dem Landratsamt die Redaktion der Chiemgau-Zeitung besucht. Wochenlang haben er und seine Vorstandskollegen mit der Behörde und dem Markt Prien diskutiert und um ein genehmigungsfähiges Konzept gerungen. Denn jede Aktion, von der der örtliche Handel profitieren kann, ist nach mageren Lockdown-Zeiten willkommen. Landratsamt und Gemeinde seien sehr kooperativ, freut sich Reuther.

Landratsamt informiert
Kommunen

Der Erntedankmarkt hat sich in Prien in den vergangenen Jahren als Plattform für die einheimischen Erzeuger etabliert. Heuer drohte lange die Absage. Die Corona-Auflagen für Veranstaltungen sind streng. Deshalb dauerte es Wochen, bis ein Konzept stand, das Veranstalter und Behörden wohl gleichermaßen mittragen können. Wenn sich die PrienPartner an alle Vorgaben der „sechsten bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung“ halten, dann brauche es keine Extra-Genehmigung, bestätigten auf Anfrage der Chiemgau-Zeitung Ina Krug, Pressesprecherin des Landkreises, und Martin Plenk, Leiter des Prüfungsamtes beim Markt Prien.

Der Erntedankmarkt wird allerdings ein anderes Bild abgeben als in vergangenen Jahren. Er ist auf den Marktplatz begrenzt, die Prien- Partner müssen Zugänge mit Desinfektionsständen einrichten. Reuther zufolge sollen die Besucher von der Alten Rathausstraße und vom Gries über die Prienbrücke in den Marktbereich geleitet werden.

Es gilt auf dem ganzen Marktgelände Maskenpflicht. Mindestens zehn unübersehbare Tafeln weisen auf die AHA-Regeln hin. Besucher dürfen nur in einer Richtung an den Ständen entlangschlendern. An den Verkaufstheken obliegt es Reuther zufolge den Fieranten selbst, darauf zu achten, dass sich nicht zu viele Kunden gleichzeitig am Stand drängeln.

Die Herstellung der Tafeln und Schilder habe Priens Vereine-Referent Michael Voggenauer aus seinem Budget unterstützt. Sie sollen ab sofort auch anderen Veranstaltern zur Verfügung stehen.

Die vielleicht wichtigste Vorgabe: Es dürfen nicht mehr als 200 Besucher gleichzeitig auf dem Marktgelände sein. Der Gewerbeverein werde Ordnungskräfte einsetzen, um das zu regeln, kündigt der Vorsitzende an. Noch eine Hürde: Das Landratsamt hat laut Schreiben „keine infektionsschutzrechtlichen Bedenken, solange die Verkaufsöffnung keinen überörtlichen Besucherstrom anzieht“. Das wiederum heißt für die PrienPartner: Sie müssen sich bei der Werbung auf den Priener Umkreis beschränken, damit nicht zu viel Publikum angelockt wird. Wohlweislich haben sie in ihrem Antrag darauf hingewiesen, dass zum Ende des Gottesdienstes in der Pfarrkirche gegen 11 Uhr kurzzeitig mehr als 200 Personen den Marktplatz bevölkern könnte.

Reuther zufolge werden 20 bis 25 Fieranten ihre Stände aufbauen.

Nur wenige
Läden
dürfen öffnen

Der vielleicht sensibelste Punkt im Vorgabenkatalog des Landratsamtes ist die Auflage, dass die Öffnung von Geschäften auf „ein enges Gebiet um den anlassgebenden Markt zu begrenzen“ ist, heißt es im Schreiben aus Rosenheim. Es dürfen also an diesem Sonntag nur Läden aufmachen, die – bildlich gesprochen – höchstens einen Steinwurf vom Marktplatz entfernt liegen, interpretiert das Plenk. Es sei Sache des Veranstalters, sich um die ordnungsgemäße Umsetzung zu kümmern. Reuther und seine Mannschaft müssen sich also darüber den Kopf zerbrechen, wer seinen Laden öffnen darf und wer nicht.

Theaterstück als Rahmenprogramm

Die Prien Marketing GmbH hat zuletzt den Erntedankmarkt mit einem zweitägigen Straßenkunstfestival bereichert. Das ist coronabedingt heuer nicht möglich. Die PriMa bietet stattdessen am Sonntag, 4. Oktober, von 11 bis 12 Uhr im Chiemsee-Saal das Theaterstück „Im Garten der Tritracht“: Waschli, Kitri und Chachwi treffen sich in ihrem Garten. Schon nach recht kurzer Zeit gibt es gehörig Meinungsverschiedenheiten zwischen den Hobbygärtnern. Es hat einfach jeder seine eigene Idee davon welche Art von Hilfe die Blumen brauchen um gut zu wachsen.

Das Stück ist eine Parabel über Besserwisserei für alle, die gerne im Grünen sind und es trotzdem bunt wollen.

Kartenvorverkauf im Ticketbüro Prien, Telefon 08051/69050, E-Mail: info@tourismus.prien.de.

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