Fraueninsel – Mit der Instandsetzung und Sanierung des Hauses Scholastika, dem Gästehaus der Abtei Frauenwörth, steht der letzte Teil der Generalsanierung der größeren Klostergebäude auf der Fraueninsel an, die bereits seit zehn Jahren im Gange sind.
Damals wollte man ursprünglich die Ölheizung durch eine umweltfreundlichere Alternative ersetzen. Im Gespräch war eine Hackschnitzelheizung für das Kloster, die eventuell von der ganzen Insel genutzt werden sollte.
Blockheizkraftanlage
auf der Insel
Zunächst entschied sich das Kloster für eine energetische Sanierung der Gebäude, die Dämmung der Dächer und den Einbau neuer Fenster. Dies erschien sinnvoller, um Energiekosten zu sparen. Mithilfe vieler Spenden und großer Kraftanstrengung konnte das Projekt in zehn Jahren bewältigt werden. Allein der Freundeskreis des Klosters trug 1,5 Millionen Euro bei, das Kloster selbst griff auf beträchtliche Eigenmittel zurück. Seit dem Heizungsumbau schaffen zwei mit Flüssiggas betriebene Blockheizkraftwerke Wärme. Der dazugehörige Gastank ist in die Erde versenkt. Der Ausstoß an Kohlendioxid ist dadurch deutlich geringer, außerdem die Stromkosten.
Nun steht die Generalsanierung des Gästehauses Scholastika an. Kosten von insgesamt rund 1,8 Millionen Euro kann das Kloster nach eigenen Angaben nicht mit Eigenmitteln bestreiten und ist hier ebenso auf Spenden angewiesen.
Zu Weihnachten im vergangenen Jahr erhielt das Kloster von einer Privatperson eine zweckgebundene Großspende. Die Baugenehmigung des Landratsamts Rosenheim erreichte das Kloster am Karsamstag. Im Spätsommer trugen dann die Zuschussanträge Früchte: Zusagen gab es vom Bezirk Oberbayern, der Bayerischen Landesstiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vom Erzbischöflichen Ordinariat. Das Kloster freute sich auch über Zuschüsse der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung für das Projekt.
Noch zu wenig
Geld für Baubeginn
Damit ist nach Auskunft des Klosters die Grenze der zweckgebundenen Mittel bereits überschritten worden. Es gelte jetzt die Finanzierunglücke zu schließen, heißt es von der Fraueninsel. Mit den bisherigen Spenden konnten immerhin die Planungsarbeiten bezahlt werden. Noch reichen die Spenden aber nicht für den Baubeginn, trotz guter Ausgangsbasis.
Zahlreiche Gäste schätzen die Atmosphäre des über 400 Jahre alten Gebäudes. Ungemütlich kann es aber für die Besucher bei einem Kälteeinbruch im Herbst werden: Da das Haus keine Dämmung aufweist, werden die Räume empfindlich kalt. Das Haus verlangt deshalb dringend nach Instandsetzung.