Platz für 70 Wohneinheiten entsteht

von Redaktion

Gemeinderat segnet frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung ab

Grabenstätt – Vor rund einem Jahr hat der Gemeinderat den ersten Entwurf des Bebauungsplans „Tüttenseestraße“ beraten und einstimmig gebilligt. Nun stand der Verfahrensschritt der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung auf der Tagesordnung.

Das angedachte Wohnbaugebiet mit Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern (insgesamt rund 70 Wohneinheiten) soll auf einer gut 1,5 Hektar großen Fläche am südöstlichen Grabenstätter Ortsrand zwischen der Tüttenseestraße und der Höringer Straße entstehen. Zwei Drittel des Areals waren 2018 von der Gemeinde und ein Drittel von der Firma ImmoPlus GmbH um Geschäftsführer Sebastian Daxeder aus Kolbermoor erworben worden.

Bauen für
Ortsansässige

Die Gemeinde hat die Fläche vor allem deswegen gekauft, um ortsansässigen Bürgern/Familien die Möglichkeit zu eröffnen, Bauland zu günstigen Konditionen zu erwerben.

An der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung waren 18 Fachstellen und Träger öffentlicher Belange beteiligt und um eine Stellungnahme gebeten worden. Da ein Großteil keine Stellungnahmen abgegeben beziehungsweise ihr Einverständnis mit der Planung erklärt haben, musste der Gemeinderat nur noch über die Äußerungen einiger Träger öffentlicher Belange beschlussmäßig abwägen, darunter die Höhere Landesplanungsbehörde und die Untere Naturschutzbehörde. Die Räte kamen dem jeweils einstimmig nach. Was den Hochwasserschutz anbelange, habe man die Forderungen des Wasserwirtschaftsamtes in den Planungen erfüllt, betonte Franz Fuchs senior vom beauftragten Planungsbüro. Die Untere Bauaufsichtsbehörde habe hingegen angemerkt, dass die Häuser zu hoch gesetzt seien. Fuchs zufolge liege das angedachte Baugebiet nach einer aktuellen Neuberechnung des Ingenieurbüros Aquasoli nicht mehr innerhalb der Hochwassergefahrenfläche des Grabenstätter Mühlbaches bei einem hundertjährlichen Hochwasserereignis (HQ100). Ein vom Wasserwirtschaftsamt angeregter Abflusskorridor für ein extremes Hochwasserereignis (HQextrem) sei bereits im Vorentwurf berücksichtigt worden. „Ein HQextrem kann ich aber durch keine Erschließungs- und Bebauungsplanung ausschließen, ein HQ100 können wir hingegen auffangen“, merkte Bauamtsleiter Walter Geutner an. Da im Baugebiet auch mehrere Tiefgaragen geplant seien, brachte Alois Binder (CSU) für das anfallende Oberflächenwasser eine Rigolenentwässerung ins Spiel. Fuchs nahm diesen Vorschlag dankend auf, meinte aber, dass dies eine Sache der Erschließungsplanung und nicht der Bebauungsplanung sei.

Auf Empfehlung der Unteren Naturschutzbehörde beziehungsweise des Planers soll eine Randbegrünung aus Obstbäumen und ergänzenden Gartengehölzen weiterverfolgt werden. Der irreführende Begriff „Streuobstwiese“ wird aus der Grünordnung gestrichen. Zudem hieß es, dass die auf der anderen Seite der Tüttenseestraße befindliche Schlosserei Speckbacher im Lärmschutzgutachten nicht berücksichtigt werden müsse, da lärmintensive Arbeiten selten im Freien stattfänden. Es werde stets tagsüber zwischen 6 Uhr und 22 Uhr gearbeitet.

Das angedachte Baugebiet besteht aus drei Nutzungszonen. In der gemeindlichen Zone sind Geschosswohnungsbau mit zwei Acht-Familien-Häusern (maximal 16 Wohneinheiten), vier Doppelhäusern (acht Wohneinheiten) und fünf Einfamilienhäusern (fünf Wohneinheiten) vorgesehen und auf dem „Daxeder-Areal“ (Firma ImmoPlus GmbH) Geschosswohnungsbau mit drei Acht-Familien-Häusern und drei Sechs-Familien-Häusern (insgesamt 42 Wohneinheiten).

Quartiersplatz und
Spielplatz geplant

Für die Gemeinschaftszone plant man einen Quartiersplatz und Spielplatz. Die durch das Neubaugebiet verlaufende Anliegerstraße soll an die Höringer und die Tüttenseestraße angeschlossen werden, inklusive Anschlussmöglichkeit für eine etwaige Osterweiterung. Die Rad- und Fußwegerschließung erfolgt straßenbegleitend. Für einen freundlichen Charakter des Baugebietes sollen Sichtkorridore und eine straßenbegleitende Begrünung sorgen.

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