Rimsting – Alle drei Jahre führt die Gemeinde Rimsting eine Elternbefragung durch. Sie richtet sich an alle Familien mit Kindern von Null bis 14 Jahren, unabhängig, ob sie Kindergarten, Tagespflege, Krippe, Grundschule und/oder Hort besuchen oder die Mittagsbetreuung in Anspruch nehmen.
Die Ergebnisse der Befragung aus 2020 stellte Bürgermeister Andreas Fenzl (CSU) im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. „Die Betreuungssituation ist insgesamt zufriedenstellend“, resümierte er, was das Gremium zur Kenntnis nahm.
Weniger Eltern
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501 Fragebögen wurden voriges Jahr an Eltern versandt, mit 129 ausgefüllten Dokumenten (25,75 Prozent) war der Rücklauf niedriger als 2017, über 35 Prozent antworteten.
Im Kern kam heraus, dass lediglich zwei Kindergartenkinder eine längere Betreuungszeit benötigten – dabei geht es um Abholzeiten bis 18 oder 19 Uhr.
Insgesamt ist laut Fenzl der Betreuungsbedarf der Krippenkinder weiter gestiegen: Wurden 2006/2007 nur knapp 3,3 Prozent der Kleinkinder unter drei Jahren betreut, waren es 2013/2014 schon 27,7 Prozent.
Im Moment besuchen über 37 Prozent eine Krippengruppe. Dasselbe Bild bei den Kindergärten: Besuchten diese 2006/2007 über 83 Prozent der über Dreijährigen, waren es 2019 schon 98,3 Prozent. Damit liegt die Betreuungsquote bei den Rimstinger Kindergartenkindern über der bayernweiten Quote von 90 Prozent. In Rimsting betreibt die Gemeinde seit 2004 die Kindertagesstätte Wurzelkinder. In den dortigen Kindergarten gehen derzeit 67 Kinder; bis zu 75 Kinder, plus fünf Notplätze dürften hier betreut werden.
Ab dem Frühjahr erhöht sich die Zahl der Kinder auf 72. Anhand der gebuchten Krippenplätze lässt sich der Trend zu mehr Betreuung im Kleinkindalter gut erkennen: 33 von 39 Plätzen (inklusive drei Notplätzen) sind belegt. Bald kommen drei weitere Kinder dazu – dann ist die Wurzelkinderkrippe bis auf die Notplätze voll ausgelastet. Ähnlich verhält es sich in der Greimhartinger Kita: Mit 55 belegten Plätzen ist der Kindergarten voll ausgebucht. Darunter sind 13 auswärtige Kinder: Der Einzugsbereich erstreckt sich auch auf Prien, Bad Endorf, Riedering und Frasdorf. Die Krippe hat bereits die Voll-Last erreicht: Der Betrieb ist für zehn Kleinkinder ausgelegt, angemeldet sind aber bereits 14, kürzlich kam noch ein weiteres Kind hinzu. Das geht, erklärt Erika Schmid von der Verwaltung der Rimstinger Kindertagesstätten: „Einige Krippenkinder kommen nicht jeden Tag in die Einrichtung.
Die Kleinen aus dem
Ort haben Vorrang
Wir haben zwar Tage, an denen die Krippe mit zehn Kindern voll ausgelastet ist, insgesamt aber wechseln sich die 14 Kinder mit dem Krippenbesuch ab.“ Dennoch sei das Limit erreicht: „Wir haben mehr Anfragen, als wir unterbringen können – im Moment aus den Nachbargemeinden.“ So sei auch die Situation in der Rimstinger Krippe. „Jeder kann sein Kind bei uns anmelden, aber zuerst werden die Plätze an die Kinder aus Rimsting vergeben“, so Schmid. Auch der Hort ist gut ausgelastet: Bis zu 60 Kinder dürften ihn besuchen, derzeit seien es 52, davon fünf aus Nachbargemeinden. „Sie besuchen die Einrichtung aber nicht alle täglich, so liegt die Auslastung pro Tag im Schnitt bei 37 bis 48 Kindern.“
In der anonymen Elternbefragung konnten Anregungen formuliert werden, die unserer Zeitung auszugsweise vorliegen (siehe Kasten). So wünschten sich Eltern mehrheitlich eine Ferienbetreuung.
Thematisiert wurde auch die Auslastung: Eltern schrieben, sie wünschten sich mehr Personal und Weiterbildung in allen Einrichtungen: „Die Erzieherinnen sind überfordert mit so vielen Kindern pro Gruppe.“ Darunter leide die Qualität der Betreuungsleistung, die Kinder sollten „nicht nur spielen“, sondern mehr gefördert werden. Zudem wurde angemerkt, es fehlten aktive Integration von Kindern verschiedener Herkunft und Inklusion von solchen mit Behinderung. Auch hieß es seitens der Eltern: „Der Hort ist schon wieder zu klein.“