Seeon-Seebruck – Die Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof (UaB) in der Chiemsee-Region fordern, ab Ostern wieder Gäste beherbergen zu dürfen. „Uns geht jetzt wirtschaftlich die Luft aus“, sagt Matthias Untermayer von den „ChiemseeBauern“. Der Zusammenschluss von sechs Premiumbauernhöfen kann nicht nachvollziehen, dass Ferienwohnungen geschlossen bleiben müssen.
Die vier mehrfach ausgezeichneten Ferienbauernhöfe aus Seeon-Seebruck werden deshalb mit Unterstützung des CSU Seeon-Seebruck-Truchtlaching bei der Regierung von Oberbayern eine Resolution einreichen. Bei einem Treffen mit Vertretern des CSU-Ortsverbandes in der Schreinerei Daxenberger in Seeon machten sie ihrem Ärger Luft. Sie kritisierten, dass es für die Bauernhofbetriebe keinerlei Öffnungsperspektiven gebe. Im Vergleich zu anderen Vermietern in Deutschland habe Ministerpräsident Markus Söder den bayerischen Betrieben seit dem ersten Lockdown schon drei Wochen „gestohlen“, rechnete Untermayer vor. „Wir möchten nicht, dass das so weiter geht“, forderte er. Kein Verständnis brächten die Vermieter dafür auf, dass Deutsche Urlaub auf Mallorca machen können und ohne verpflichtenden Test und Quarantäne zurückfliegen könnten. Dass eine corona-konforme Vermietung möglich sei, hätten die in der Vergangenheit bereits angewandten Hygienekonzepte klar unter Beweis gestellt. „Wir sind mit der Öffnung verantwortlich umgegangen und werden es auch weiterhin tun. Urlaub auf dem Bauernhof war und ist kein Pandemietreiber“, waren sich die Vermieter einig.
Alle würden abgeschlossene Ferienwohnungen anbieten und die Gäste könnten so kontaktlos ein- und auschecken. Um ein Infektionsrisiko auszuschließen, blieben Frühstücks- oder Aufenthaltsräume, Wellness-Bereiche oder Indoor-Spielräume ohnehin geschlossen, versicherte Veronika Ober vom Esterer Hof.
Zudem könnten durch eine kontaktlose Anreise mit dem Pkw oder der Bahn volle Flughäfen und Flugzeuge vermieden werden. Thomas Schroll vom Staller Ferienhof befürchtet: „So wie es jetzt geregelt ist, wird der Lockdown nie enden.“ Wie seine Mitstreiter beklagt er das fehlende Handeln der Politik und fordert eine Perspektive für den Bauernhofurlaub. Auch Seeon-Seebrucks Ex-Bürgermeister Bernd Ruth unterstützt diese Forderungen.
Die Resolution sollen die Landesregierung als auch der Bezirk Oberbayern und der Landkreis Traunstein erhalten. Ein erster Schritt wäre nach Ansicht der Initiatoren, Reisen jeweils innerhalb eines Bundeslandes ab kommenden Samstag zu ermöglichen. „Alles andere wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden Vermieters“, betont Untermayer. ga