Traunstein – Die Corona-Pandemie macht auch vor echten Hoheiten nicht halt. Seit September 2019 vertritt Alexandra Krumbachner aus dem Landkreis Traunstein als Bayerische Honigprinzessin im Ehrenamt die Anliegen der rund 30000 Imker des Landesverbandes Bayerischer Imker und der 4000 Mitglieder des Verbands Bayerischer Bienenzüchter. Rund 100 Termine teilt sie sich mit der Bayerischen Honigkönigin Katharina Gegg aus Neuburg an der Donau. In normalen Jahren. Aufgrund vieler pandemiebedingt ausgefallener Veranstaltungen haben beide Honighoheiten ihre Amtszeit jetzt um ein Jahr bis September 2022 verlängert.
Einsätze in
Berlin und Südtirol
„Wir haben uns über jeden Auftritt gefreut, den wir wahrnehmen durften“, bringt Honigprinzessin Alexandra das abgelaufene Jahr auf den Punkt. Bis nach Berlin zur „Grünen Woche“ oder auch nach Südtirol haben sie ihre Einsätze geführt.
Auf der Schmankerlstraße in Rosenheim beriet sie Landrat Otto Lederer über die Vorzüge regionaler Honiganbieter. Leider musste die Veranstaltung ohne die 500 Schul- und Kindergartenkinder stattfinden, die sonst kommen.
Beim Feldtag der Bayerischen Jungbauernschaft in der Oberpfalz beriet Alexandra über die Zusammenhänge von Artenvielfalt, Blühstreifen und bienenfreundliche Zwischenfrüchte, wie die Phacelia. „80 Prozent der Wild- und Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.“ Bei Empfängen, Messen, Koch-Events, landwirtschaftlichen Treffen, wissenschaftlichen Vorträgen oder sogar bei einem Fernsehauftritt – als Alternative zum ausgefallenen Auftritt beim Zentrallandwirtschaftsfest auf der Münchner Wiesn – sprach Alexandra über ihr Lieblingsthema: den gesundheitlichen Wert und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von bayerischem Honig sowie die faszinierende Welt der Bienenzucht. Bereits an der Seite des Großvaters hat die 25-Jährige auf dem elterlichen Hof im Landkreis Traunstein ihre Liebe zu den Bienen entdeckt. „Bei uns wird die Imkerei schon seit Generationen gepflegt“, sagt sie. Seit über sieben Jahren widmet sie sich zusammen mit ihrem Vater verstärkt der Königinnenzucht.
Mehr als 25 Völker mit jeweils 40000 bis 60000 Bienen sind auf dem Hof mit Milchviehbetrieb beheimatet. Sie finden reichlich Nahrung auf den kleinstrukturierten Feldern mit Blühstreifen, im Obstanger und dem zugehörigen Wald. Wird im April und Mai normalerweise der helle Blütenhonig geerntet, so ist es im Juni und Juli der dunkle Waldhonig.
Qualität kommt
durch Umarbeitung
„Man muss den Bienen Zeit geben. Seine hohe Qualität gewinnt unser Honig erst durch die Umarbeitung durch die Bienen und die Trocknung durch die Tiere im Bienenstock“, erzählt die Hauswirtschaftsmeisterin. Aktuell arbeitet sie als Besamungstechnikerin bei einem großen Unternehmen. Ihre Abschlussarbeit an der Landwirtschaftsschule hat sie über Honig geschrieben.
Positiv sieht Alexandra, dass das Interesse bei einer wachsenden Zahl von Jung-Imkern deutlich zugenommen hat.
„Es gilt nur zu beachten, dass sich Bienen nicht selbst versorgen, sondern als Haustiere eine vielfältige Unterstützung durch uns Menschen brauchen.“ Nicht zuletzt deshalb setzt sich Alexandra dafür ein, Honig möglichst bei Imkern aus der Region zu kaufen.
„Denn die Bienen sorgen mit ihrer Bestäubungsleistung für eine reiche Ernte und Artenvielfalt vor der Haustür.“