Chieming – Die Tempo-30-Zone in Stöttham stand bereits im Februar auf der Tagesordnung des Chieminger Gemeinderates. Damals wurde eine abschließende Entscheidung von der Ortseinsicht des Verkehrsbeauftragten der Polizei abhängig gemacht. Im März erfolgte die Stellungnahme der Polizei Traunstein, mit dem Ergebnis, dass im Ortsbereich Stöttham eine Tempo-30-Zone durch den Gemeinderat beschlossen werden könne. Dieser Beschluss erfolgte nun einstimmig in der jüngsten Sitzung.
Vorausgegangen war eine Befragung von ungefähr 125 Haushalten, ob das Limit eingeführt werden soll. Diesen Antrag einer Bürgerin haben 90 Haushalte unterstützt. Gemeinderat Martin Pauli (CSU) – selbst in Stöttham wohnhaft – brachte zum Ausdruck, dass mit dem Beschluss „noch nicht alles gut“ sei. Zum einen hätten 30 Haushalte mehr für die Tempo-30-Zone gestimmt, wenn damit keine Rechts-vor-links-Regelung verbunden gewesen wäre, sagte Pauli. „Denn viele Bürger sehen in der Rechts-vor-links-Regel, die mit der Tempo-30-Zone nun automatisch im gesamten Ort verbunden ist, eher eine zusätzliche Gefährdung als eine Entspannung der Unfallgefahren.“ Ursache sei unter anderem, dass viele Rennradfahrer nicht auf Rechts-vor-links-Regeln achten würden, außerdem sei mit der Tempo-30-Zone noch nicht das Problem der vielen Fahrradtouristen gelöst, die insbesondere in den Sommermonaten durch Stöttham radelten. An den Rechts-vor-links-Straßen werden nun doch keine Haltebalken auf der Fahrbahn markiert, sondern „Haifischzähne“ auf den Straßenbelag aufgebracht, erklärte Pauli. Damit würden die neuesten gesetzlichen Änderungen im Straßenverkehr umgesetzt.
Im Gemeinderat herrschte Einigkeit darüber, dass man das Thema Verkehrssituation in Stöttham in einem Jahr erneut auf die Tagesordnung setzen sollte. Bis dahin sollte in Zusammenarbeit mit der Polizei ein Konzept über ein zukunftsfähiges Radwegenetz erstellt werden. zaa