Ruhpolding – Innerhalb weniger Tage sind zwei markante Stimmen langjähriger Chorsänger für immer verstummt: Josef Wolfgruber und Georg Speckbacher.
Georg „Schorsch“ Speckbacher, der im Alter von 76 Jahren verstarb, schloss sich kurz nach der Gründung des Ruhpoldinger Männerchors im Jahr 1975 dem Ensemble an. Schon seit der zweiten Probe im Jagdschloss gehörte er als Erster Tenor zur Stammbesetzung und absolvierte bis zum coronabedingten Abbruch im vergangenen Frühjahr ganze 1624 Übungsabende. Der Schorsch hatte eine tiefe Freude daran, alpenländisches Liedgut zu pflegen und weiterzugeben. Er wirkte bei der musikalischen Gestaltung verschiedenster weltlicher und kirchlicher Anlässe mit wie beispielsweise der traditionellen Röthelmoos-Messe, dem Hochfelln-Patrozinium oder volksmusikalischen Hoagarten.
Maßgeblich beteiligt an der Gründung des Männerchors war Josef Wolfgruber, der jetzt im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass der damalige Lehrer und spätere Rektor der örtlichen Volksschule, Erich Stadler aus Traunstein, die ehrenamtliche Leitung übernahm. Wolfgrubers Bassstimme wurde aber auch im Kirchenchor St. Georg gebraucht, dem er von 1955 bis 2013, also 58 Jahre, angehörte. In dieser langen Zeit war ihm immer sehr daran gelegen, dass jeder verstorbene Mitbürger eine würdige Requiemgestaltung bekam. An Werktagen unterbrach er dafür sogar seine Arbeit bei der Stromversorgung und holte die Stunde nach. An die 1500 Beerdigungs-Einsätze werden es gewesen sein, für die der Sepp auf die Schnelle den Kirchberg hinaufgeschnauft ist. Dazu kommen zahlreiche Anlässe im Kirchenjahr. Außerdem brachte er sich mit viel Engagement im Chorgremium ein. slu