Hallenbad: Öffnen, sobald möglich

von Redaktion

Gemeinderat Bernau trifft einstimmigen Beschluss – Schwimmkurse fehlen

Bernau – Sollten es die gesetzlichen Corona-Bestimmungen zulassen, soll das Hallenbad „Bernamare“ heuer „frühestmöglich“ öffnen. Dafür sprach sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig aus. Per Beschluss ist der Betriebsleiter beauftragt, einen Dienstplan mit einer abwechselnden beziehungsweise ergänzenden Aufsicht am Strandbad zu erarbeiten. Für Stoßzeiten könne eine Saisonkraft eingeplant werden.

Mitarbeiter helfen
im Bauhof aus

Zweiter Bürgermeister Gerhard Jell (CSU) berichtete, dass das Bernamare seit Längerem geschlossen und die Mitarbeiter derzeit im Bauhof beschäftigt seien. Da bei der Instandhaltung der Liegenschaften ausreichend Arbeit vorhanden sei, war keine Kurzarbeit nötig.

Jell wies darauf hin, dass die Öffnung des Bernamare in den Sommermonaten wegen der meist geringen Besucherzahlen aus wirtschaftlicher Sicht zu überlegen sei. Das Personal werde heuer für den Einsatz am Strandbad benötigt. Nach dem derzeitigen Stand der 12. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die bis 2. Juni gilt, und darüber hinaus, sei eine Öffnung des Hallenbades bis Ende Juni schwer vorstellbar.

Allerdings besteht laut Jell Hoffnung auf eine Perspektive für eventuelle Öffnungen „nach und nach“ – beim Bad eventuell Ende Juni, Anfang Juli. Ab den Pfingstferien, so Jell weiter, könnten Mitarbeiter des Hallenbades wochentags die Aufsicht beim Strandbad übernehmen. Im Falle eines eingeschränkten Badebetriebs im Bernamare – also ohne Sauna, mit begrenzten Öffnungszeiten und Besucherzahlen – könnten sie weiterhin größtenteils das Strandbad beaufsichtigen. Mit einer Saisonkraft könnten Spitzen aufgefangen werden.

Alternativ stellte der Zweite Bürgermeister zur Diskussion, das Bernamare erst nach den Sommerferien wieder zu öffnen.

Da der Zeitpunkt einer erlaubten Öffnung des Hallen- sowie des Strandbades nicht absehbar sei, wäre die Einstellung von Personal mit der Unsicherheit verbunden, dass es am Ende nicht benötigt werde.

Peter Pertl (CSU) hielt es für wichtig, Möglichkeiten auszuschöpfen und wenigstens dem Schwimmverein den Zugang zu ermöglichen: „Es geht uns ein ganzer Jahrgang von Kindern durch die Lappen, der nicht schwimmen gelernt hat. Das ist ein großes Problem.“ Matthias Vieweger (CSU) ist Abteilungsleiter der Schwimmer beim TSV Bernau. Er sprach von einer „verlorenen Generation“ an Schwimmkursen. Er bat darum, alles zu versuchen, eine gute Lösung zu finden und „keinen vorauseilenden Beschluss“ zu treffen, das Bernamare im Sommer nicht zu öffnen.

Dritter Bürgermeister Franz Praßberger (ÜWG) plädierte ebenfalls für die Öffnung. Als Seniorenbeauftragter wies er auf die fortschreitende Impfung dieser Personengruppe hin: „Die Senioren sind wieder froh um jegliche Bewegung und Mobilität.“ Jedes Jahr gingen über 2000 Senioren im Bernamare schwimmen, diese Zahl sei nicht unerheblich.

Bedeutung für
den Tourismus

Michaela Leidel (BL) sprach sich wie Stefan Saur (WMG) auch für die frühestmögliche Öffnung aus. Saur führte neben den Schwimmkursen die Stellung Bernaus als Tourismusort an. Geschäftsleiterin Irmgard Daxlberger gab die „vielen Unabwägbarkeiten im Dienstplan“ zu bedenken.

Laut Zweitem Bürgermeister Jell übernimmt die Wasserwacht die Aufsicht beim Strandbad nur am Wochenende. Katrin Hofherr (SPD) meinte, zu wenig Personal sei kein diesjähriges Problem. Daxlberger erklärte, dass der Hauptpunkt heuer Corona sei und kein Mensch wisse, ob, wann und wie geöffnet werden könne.

„Es wäre wahnsinnig bitter, wenn wir nicht aufsperren. Ich würde so planen, als ob wir öffnen können“, so Hofherr. Daxlberger erklärte, es gehe nur darum, ob das Hallenbad im Juli und August auch noch geöffnet werden solle. Am Ende war sich das Gremium einig: ja, sobald möglich.

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